Wechselnde Witterungsbedingungen führen zu Weinen unterschiedlichster
Qualität
Wien (statistik austria) - In ihrer aktuellen Prognose der Weinernte 2004 erwartet die Statistik
Austria ein Volumen von 2,64 Millionen hl (+4%), womit die Vorschätzungen der letzten Monate leicht nach oben
revidiert werden konnten.
Insbesondere die wechselnden Witterungsbedingungen dieses Weinjahres stellten für die heimischen Weinbauern
eine hohe Herausforderung dar. Einem milden Frühjahr folgte ein vielerorts feuchter Sommer mit relativ wenig
Sonnenstunden, wodurch das Wachstum der Rebstöcke enorm forciert wurde. Gleichzeitig stellten sich aber Probleme
mit Pilzerkrankungen - wie Peronospora und Botrytis - ein. Auch war zu diesem Zeitpunkt bereits ein starker Entwicklungsrückstand
der Weintrauben festzustellen, der auch durch den sonnigen und regional (nördliches Weinviertel) zu trockenen
Spätsommer nicht mehr wettgemacht werden konnte, sodass eine recht späte Hauptlese im Oktober resultierte.
Die Niederschläge des letzten Monats erhöhten zwar die Erträge, erschwerten aber in manchen Fällen
zusätzlich das Erreichen der notwendigen Mostgrade.
Folglich war diesjährig bei der Qualität der Trauben eine beachtliche Bandbreite festzustellen. Qualitätsbewusste
Winzer, die in guten Lagen eine konsequente Ausdünnung der Reben und Laubarbeit betrieben, erwarten sehr gut
strukturierte Weiß- und Rotweine. Andere, weniger qualitätsorientiert produzierende Betriebe, werden
heuer oft keine befriedigende Traubengüte erzielen können, was sich auch in niedrigen Verkaufspreisen
niederschlägt.
Aus Sicht der Bundesländer werden aus der Steiermark mit 180.300 hl (+20%) und Niederösterreich mit 1,7
Mio. hl (+15%) - verglichen mit dem Erntedurchschnitt der letzten 10 Jahre - zweistellige Zuwachsraten erwartet.
Auch im Burgenland könnte der Erntedurchschnitt um 4% übertroffen werden, was einer Weinproduktion von
742.200 hl entspricht. Wien dürfte nach den aktuell vorliegenden Zahlen mit 18.500 hl 10% hinter den Ernten
der letzten 10 Jahre zurückbleiben, was auch auf einen konsequenten Qualitätsschnitt in den dortigen
Weingärten hindeutet. |