LH Haider will auch Klage bei VfGH einreichen
Klagenfurt (lpd) - Kärnten kündigt die Bund-Länder-Vereinbarung zur Betreuung von
Flüchtlingen auf. Das teilte Landeshauptmann Jörg Haider am Donnerstag (04. 11.) nach der Landeshauptleutekonferenz
in Wien mit. Konkret werde die 15a-Vereinbarung nach der Wiener Vertragsrechtskonvention aufgekündigt, wofür
Haider maximal zwei Monate veranschlagte. Bis Jahresende habe der Bund also noch die Möglichkeit, eine zufriedenstellende
Lösung der Asylfrage anzubieten, meinte Haider, der auch eine Klage beim Verfassungsgerichtshof (VfGH) ankündigte.
Bei der heutigen Konferenz im Wiener Rathaus habe es "Auffassungsunterschiede" zwischen den einzelnen
Landeshauptleuten gegeben, erklärte Haider. Man sei bei der Unterzeichnung der Vereinbarung von maximal 16.800
unterzubringenden Flüchtlingen ausgegangen, nun gebe es aber bereits über 26.000 Personen in der Betreuung.
Auch seien viele bisher Illegale in das System eingeschleust worden.
Mit dem morgigen Tag werde Kärnten daher die Auflösung der 15a-Vereinbarung in die Wege leiten, außerdem
soll eine Klage beim Verfassungsgerichtshof eingereicht werden. Im Asylbereich sei "Betrug im großen
Stil" im Gange, kritisierte Haider und sprach sich klar gegen eine Finanzierung von Scheinasylanten aus. Zur
Beendigung der Vereinbarung werde Kärnten Grundsätze des völkerrechtlichen Vertragsrechtes heranziehen,
die Abwicklung gehe sehr rasch über die Bühne. Bis zur endgültigen Vertragssuspendierung werde sich
Kärnten jedoch an die Vereinbarung halten, so der Landeshauptmann.
"Wir werden Menschen, die laut Genfer Konvention als Flüchtlinge anerkannt sind, auch weiter unterstützen,
nicht aber solche, die sich nach Österreich hereinschummeln", strich der Landeshauptmann weiters hervor.
Außerdem wiederholte er seine Forderung, dass Sozialhilfeleistungen im Falle einer positiven Antragserledigung
Asylanten nicht im Nachhinein zugesprochen werden sollten. Kärnten lehne diese "Geldverschwendung"
ab und andere Landeshauptleute würden dies ebenfalls so sehen, meinte er. |