Schlaganfall-Forscher der Donau-Universität Krems leitet "Education
Action Group"
Krems (kpr) - Die Verbesserung der Aus- und Weiterbildung im Schlaganfallbereich ist eines
der vordringlichsten Ziele der World Stroke Federation (WSF), die im Juni 2004 auf dem fünften World Congress
of Stroke in Vancouver gegründet wurde. In den kommenden Monaten werden Internet-Links zu professionellem
Wissen über Schlaganfall erhoben und bewertet, um qualitativ hochwertige Angebote weltweit zugänglich
zu machen. Über die Pläne der WSF berichtet Univ.-Prof. Dr. Michael Brainin, Leiter des Zentrums für
Postgraduale Studien der Neurowissenschaften an der Donau-Universität Krems und Vorsitzender der "Educaton
Action Group" der WSF, in der Novemberausgabe der führenden amerikanischen Neurologie-Fachzeitschrift
"Neurology".
"Der Schlaganfall zählt zu den vordringlichsten Gesundheitsthemen weltweit, da die epidemischen Ausmaße
der Erkrankung besonders in Entwicklungsländern erst seit kurzem wahrgenommen werden und die Zahl der Schlaganfälle
weiter steil ansteigen wird", so Brainin. Mehr als die Hälfte der weltweit 15 Millionen Schlaganfälle
treten in China, Indien und Indonesien auf.
Die "Education Action Group" legt besonderen Fokus darauf, die Servicekette und den Genesungsprozess
zu verbessern. In vielen Ländern muss dazu bei Fachleuten erst Bewusstsein für die Wichtigkeit verschiedener
Aspekte der Schlaganfallbehandlung geschaffen werden. Die schnelle und verlässliche Erkennung, die sofortige
medizinische Versorgung, die Einrichtung so genannter "Stroke Units" und spezialisierte Pflege bilden
zusammen mit der Vorbeugung von Komplikationen wie Schluckstörungen (Dysphagie), der frühen Mobilisierung
und der Vorbeugung eines erneuten Auftretens von Schlaganfällen die Schwerpunkte der Aufklärungsarbeit.
Unterstützung bei der Aufklärungsarbeit in Sachen Schlaganfall bekommt Brainin von Ellen Magnis von der
American Stroke Association, Vadim Beletsy von der University of Western Ontario/Canada, Ming Liu von der Universität
Cheng-Du/China, Oscar del Brutto vom Kennedy-Krankenhaus in Guayaquil/Ecuador und Waleed Khoja von der Saudi Advisory
Group Against Stroke/Saudi-Arabien. Gemeinsam mit Stephen Davis von der University of Melbourne/Australien, leitet
er auch die Erstellung eines "White-Book Reports", der im kommenden Jahr fertig gestellt werden soll. |