Konjunkturerhebung der KMU Forschung Austria bestätigt anhaltende
Dynamik – Bundesspartenobmann Pollirer übt scharfe Kritik am geplanten Tabakwerbeverbot
Wien (pwk) - Doppelt so schnell wie die Gesamtwirtschaft wachsen die heimischen Informations- und
Consultingbranchen: Ein Umsatzplus von 6,7 Prozent und eine Exportquote von 13,8 Prozent im Branchendurchschnitt
für das erste Halbjahr 2004 sind deutlich positive Wirtschaftssignale. "Unsere 96.600 Unternehmen in
den Bereichen Information, Kommunikation und Consulting werden ihrer Rolle als dynamische Zugpferde für einen
Wirtschaftsaufschwung voll gerecht", erklärte der Obmann der Bundessparte Information und Consulting
in der Wirtschaftskammer Österreich, Hans-Jürgen Pollirer, in einem Pressegespräch anlässlich
der Vorstellung der jüngsten Branchen-Konjunkturerhebung durch die KMU Forschung Austria.
Damit bestätige sich, so Pollirer weiter, der anhaltend positive Konjunkturverlauf dieser Wachstumsbranchen,
der sich bereits im Vorjahr mit einem Umsatzplus von 3,1 Prozent abgezeichnet hat. Die aktuelle Auftragslage für
September/Oktober werde von den befragten Unternehmen mit "gut" bis "sehr gut" beurteilt. Für
das zweite Halbjahr d.J. wird mit einem Umsatzplus von fast vier Prozent gerechnet. Die Chancen stehen nicht schlecht,
dass wir auch 2005 "mehr als ein Konjunkturlüftchen spüren", meinte der Branchensprecher. Die
gute Konjunkturentwicklung könnte nach Einschätzung der befragten Unternehmer auch zu einer Erhöhung
des Beschäftigtenstandes um mehr als drei Prozent führen. Aus den Ergebnissen der Befragung werde, so
Walter Bornett, Leiter der KMU Forschung Austria, auch deutlich, dass die Exportquote in Relation zur Betriebgröße
stehe. So liegt die Exportquote bei Kleinbetrieben etwa bei 8 Prozent, während große Unternehmungen
durchaus auch mehr als 15 Prozent erreichen.
Die Exportquote der Sparte ist im Branchendurchschnitt von 11,8 Prozent (2003) auf 13,8 Prozent (erstes Halbjahr
2004) gestiegen, wobei vor allem die Technischen Büros und Ingenieurbüros mit plus 27 Prozent hervorstechen.
Die EU-Erweiterung hat sich interessanterweise auf die Unternehmen der Sparte Information und Consulting nicht
signifikant ausgewirkt, weder auf die Zahl der Kunden noch auf Umsatzentwicklung, Arbeitskräfteangebot oder
das Preis- bzw. Honorarniveau, berichtete Bornett.
Scharfe Kritik übte Bundessparteobmann Pollirer an den Plänen für ein totales Tabakwerbeverbot:
"Der vergangene Woche in Begutachtung gegangene Gesetzesentwurf des Gesundheitsministeriums ist völlig
inakzeptabel. Damit wird direkt in die verfassungsmäßig geschützte Erwerbs- und Kommunikationsfreiheit
eingegriffen." Die Erfahrung aus anderen Ländern zeige, dass Totalverbote bei sensiblen Produkten wie
Tabakwaren oder Alkohol nichts bringen. Die Sparte werde sich vehement für realistische Übergangsfristen
und eine Verschiebung des Inkrafttretens einsetzen. Auch am Thema Werbeabgabe werde die Interessensvertretung dranbleiben:
"Wir werden die Sache am Kochen halten, um diese abstruse Abgabe endlich zu Fall zu bringen." |