Innsbruck (universität) - Das neue Studiensystem an der Medizinischen
Universität Innsbruck bewährt sich. Das erklärte Prof. Helga Fritsch, Vizerektorin für Lehre
und Studienangelegenheiten, am Donnerstag (04. 11.) vor Medienvertretern. Gemeinsam mit Rektor Prof. Hans
Grunicke präsentierte sie die aktuellen Studierendenzahlen: Die Zahl der Studienanfänger bleibt hoch,
die Gesamtzahl der Studierenden sinkt leicht.
„Eine gute Lehre ist nur gut, wenn sie auch anspruchsvoll ist“, sagte Rektor Prof. Grunicke heute vor Medienvertretern.
Für das Studium an der Medizinischen Universität gelte das Motto: „Hart, aber fair!“ Im Gegenzug erhielten
die Studierenden für ihre Leistung ein unschätzbares Startkapital für die Zeit nach dem Studium,
nämlich eine entsprechende Reputation, so Grunicke. Vizerektorin Prof. Helga Fritsch stellte das neue Studiensystem
vor, das eine integrative, fächerübergreifende Lehre mit frühem Patientenkontakt, Kleingruppenunterricht
und einer qualifizierten Weiterbildung der Lehrenden biete. „Wir bieten ein gutes, faires und anspruchsvolles Studium
mit einem frühen Kontakt zur Klinik, Patientenorientierung und direktem Bezug zu den Grundlagenwissenschaften“,
so Fritsch.
Zahlen und Fakten
Die Gesamtzahl der Studierenden an der Medizinischen Universität Innsbruck hat in diesem Semester
leicht abgenommen. Neben einem Zuwachs bei den AbsolventInnen von 6 Prozent haben etliche Studierende nach der
Orientierungsphase das Medizinstudium wieder aufgegeben. Auch melden sich viele Studierende der alten Studienordnung
erst relativ spät zurück und sind daher in den aktuellen Zahlen noch nicht erfasst. Insgesamt studieren
in diesem Semester 3.462 Personen an der Medizinischen Universität. Aus Südtirol kommen 433 Studierende,
219 aus Deutschland, insgesamt zählt die Universität 838 internationale Studierende. Bei den Studienanfängern
ist weiterhin ein Aufwärtstrend zu beobachten. 611 Studierende sind neu an die Medizinische Universität
gekommen, dies bedeutet eine Steigerung von 2 Prozent. Das Studium der Humanmedizin wurde 538 mal belegt, das der
Zahnmedizin 97 mal, für das Doktorat der medizinischen Wissenschaften haben sich 18 neue Studierende eingeschrieben.
An der Medizinischen Universität studieren 1.872 Frauen und 1.590 Männer. Die Frauen sind mit 282 in
der Überzahl. Dieser Trend scheint sich zu verstärken, liegt der Anteil der Frauen bei den Neuzugelassenen
doch bei 357 zu 254.
Studiengebühren kein Ersatz für Bildungsbudget
Rektor Grunicke wies darauf hin, dass die Studiengebühren oft als zusätzliche Einnahmen der Universitäten
verstanden werden. „Dem ist nicht so, denn das Budget wurde vom Bund im voraus um die voraussichtlich eingenommenen
Studienbeiträge gekürzt“, erläuterte der Rektor. „Die Studierenden subventionieren damit dem Finanzminister
das Bildungsbudget. “ Dazu komme, dass die Schätzungen des Ministeriums zu hoch angesetzt wurden und der Medizinischen
Universität daher rund 300.000 Euro verloren gingen. Eine Diskussion über die Erhöhung der Studiengebühren
sei - wenn überhaupt - aber nur dann sinnvoll, wenn die zusätzlichen Mittel für die Verbesserung
der Bildungslandschaft eingesetzt werden und nicht als weitere Subvention an den Finanzminister gingen, so Grunicke
abschließend. |