Gutes und anspruchsvolles Studium  

erstellt am
05. 11. 04

Innsbruck (universität) - Das neue Studiensystem an der Medizinischen Universität Innsbruck bewährt sich. Das erklärte Prof. Helga Fritsch, Vizerektorin für Lehre und Studienangelegenheiten, am Donnerstag (04. 11.) vor Medienvertretern. Gemeinsam mit Rektor Prof. Hans Grunicke präsentierte sie die aktuellen Studierendenzahlen: Die Zahl der Studienanfänger bleibt hoch, die Gesamtzahl der Studierenden sinkt leicht.

„Eine gute Lehre ist nur gut, wenn sie auch anspruchsvoll ist“, sagte Rektor Prof. Grunicke heute vor Medienvertretern. Für das Studium an der Medizinischen Universität gelte das Motto: „Hart, aber fair!“ Im Gegenzug erhielten die Studierenden für ihre Leistung ein unschätzbares Startkapital für die Zeit nach dem Studium, nämlich eine entsprechende Reputation, so Grunicke. Vizerektorin Prof. Helga Fritsch stellte das neue Studiensystem vor, das eine integrative, fächerübergreifende Lehre mit frühem Patientenkontakt, Kleingruppenunterricht und einer qualifizierten Weiterbildung der Lehrenden biete. „Wir bieten ein gutes, faires und anspruchsvolles Studium mit einem frühen Kontakt zur Klinik, Patientenorientierung und direktem Bezug zu den Grundlagenwissenschaften“, so Fritsch.

Zahlen und Fakten
Die Gesamtzahl der Studierenden an der Medizinischen Universität Innsbruck hat in diesem Semester leicht abgenommen. Neben einem Zuwachs bei den AbsolventInnen von 6 Prozent haben etliche Studierende nach der Orientierungsphase das Medizinstudium wieder aufgegeben. Auch melden sich viele Studierende der alten Studienordnung erst relativ spät zurück und sind daher in den aktuellen Zahlen noch nicht erfasst. Insgesamt studieren in diesem Semester 3.462 Personen an der Medizinischen Universität. Aus Südtirol kommen 433 Studierende, 219 aus Deutschland, insgesamt zählt die Universität 838 internationale Studierende. Bei den Studienanfängern ist weiterhin ein Aufwärtstrend zu beobachten. 611 Studierende sind neu an die Medizinische Universität gekommen, dies bedeutet eine Steigerung von 2 Prozent. Das Studium der Humanmedizin wurde 538 mal belegt, das der Zahnmedizin 97 mal, für das Doktorat der medizinischen Wissenschaften haben sich 18 neue Studierende eingeschrieben. An der Medizinischen Universität studieren 1.872 Frauen und 1.590 Männer. Die Frauen sind mit 282 in der Überzahl. Dieser Trend scheint sich zu verstärken, liegt der Anteil der Frauen bei den Neuzugelassenen doch bei 357 zu 254.

Studiengebühren kein Ersatz für Bildungsbudget
Rektor Grunicke wies darauf hin, dass die Studiengebühren oft als zusätzliche Einnahmen der Universitäten verstanden werden. „Dem ist nicht so, denn das Budget wurde vom Bund im voraus um die voraussichtlich eingenommenen Studienbeiträge gekürzt“, erläuterte der Rektor. „Die Studierenden subventionieren damit dem Finanzminister das Bildungsbudget. “ Dazu komme, dass die Schätzungen des Ministeriums zu hoch angesetzt wurden und der Medizinischen Universität daher rund 300.000 Euro verloren gingen. Eine Diskussion über die Erhöhung der Studiengebühren sei - wenn überhaupt - aber nur dann sinnvoll, wenn die zusätzlichen Mittel für die Verbesserung der Bildungslandschaft eingesetzt werden und nicht als weitere Subvention an den Finanzminister gingen, so Grunicke abschließend.
     
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