Großzügiger Bühnenbereich, hervorragende Akustik, optimale Sicht auf die Bühne
Salzburg (universität) - Nach rund einem Jahr intensiver Umbauarbeiten stehen die Innenräume
der Großen Universitätsaula kurz vor ihrer Fertigstellung. Damit Stuckdecke und
Die Große Universitäts-Aula kurz vor ihrer Fertigstellung
Foto: Universität Salzburg |
Wände wieder atmen können, wurde die beim letzten Umbau vor rund 25 Jahren aufgebrachte und längst
vergilbte Dispersionsfarbe entfernt. Die alte Akustikdecke im Mittelbereich wurde abgenommen. Eine neue soll zusammen
mit anderen akustischen Maßnahmen aus dem ursprünglichen Kirchenraum einen Konzert- und Theatersaal
machen, der allen heutigen Ansprüchen genügen wird. „Die Große Universitäts-Aula wird einer
der größten und attraktivsten Veranstaltungsorte in der Salzburger Altstadt“, betonte Rektor Heinrich
Schmidinger anlässlich einer Baustellenbesichtigung durch Medienvertreter. Rektor Schmidinger bezeichnete
die Aula als Juwel im Festspielbezirk und hofft, dass neben der universitären Nutzung zahlreiche außeruniversitäre
Veranstaltungen dort stattfinden werden.
Große Bühne und optimale Sicht darauf
Im Zuge der Generalrenovierung nach den Plänen der Salzburger Architekten Franz Fonatsch, Georg Huber
und Karl Meinhart (One Room) wird der Bühnen- und Hinterbühnenbereich vergrößert und es werden
Künstlergarderoben eingerichtet.Besuchern stehen eine großzügige Garderobe und erstmals auch ein
behindertengerechter Zugang zur Verfügung.Die große Universitätsaula als authentische Mozart-Spielstätte
erhält außerdem eine verbesserte Akustik und durch ansteigende Zuschauerränge eine optimale Sicht
auf die Bühne.
Die Bühne wurde entsprechend den historischen Vorlagen von der Südseite an die Nordseite verlagert. Zentrales
Novum des Planes ist die Situierung des Einganges samt gläsernem Vorbau im Furtwängler-Park. Dadurch
wird die Aula in den Festspielbezirk eingebunden. Außerdem wird durch den neuen Zugang auch eine Trennung
des Veranstaltungsbereichs vom universitären Betrieb möglich.
Wie bisher werden in der Aula Sponsionen, Promotionen, Ehrungen und Vorträge stattfinden, darüber hinaus
ist sie als Spielstätte für Konzerte und Theateraufführungen geeignet. Die Große Universitäts-Aula
erhält insgesamt 624 Sitzplätze, wovon die vorderen 5 Reihen (120 Plätze) beweglich sind und abmontiert
werden können. Wie zu Mozarts Zeit wird die Aula wieder im ursprünglichen Weiß erstrahlen.
Dank an Mäzene Jeanne und Donald Kahn
Donald und Jeanne Kahn konnten seitens des Landes Salzburg, vertreten durch das Generalsekretariat Mozart
2006, als Mäzene gewonnen werden. Als Dank für das großzügige Mäzenatentum von Jeanne
und Donald Kahn, die 1.162.765,- Euro für den Umbau der Aula zur Verfügung gestellt haben, wird der Eingangsbereich
in Zukunft Jeanne-Kahn-Foyer genannt.
Weitere rund 218.000,- Euro steuerte das Land Salzburg für den Umbau bei, damit diese authentische Mozart-Spielstätte
rechtzeitig zum Mozart-Jahr 2006 als zeitgemäßer Veranstaltungssaal dem Salzburger Kulturleben zur Verfügung
steht. Das Jubiläumsjahr 2006 ist damit einmal mehr Motor für wichtige Infrastrukturmaßnahmen in
Salzburg.
Die Gesamtkosten für den Umbau belaufen sich auf etwa 6,6 Mio Euro. Den Hauptteil in Höhe von ca. 5 Mio
Euro trägt die Bundesimmobiliengesellschaftals Gebäudeeigentümerin. Weiters haben sich das Bildungsministerium
und die Universität Salzburg beteiligt.
Für die Universität war die Große Universitäts-Aulaimmer schon von zentraler Bedeutung. An
der 1622 gegründeten Benediktineruniversitätwar sie Ort jener Aufführungen, die Salzburg bereits
im 17. und 18. Jahrhundert zu einem Zentrum des (Musik)Theaters machten. Für die 1962 wieder begründeteUniversität
Salzburg ist sie der wichtigste Fest- und Veranstaltungssaal und nicht zuletzt ständiges Forschungsthema.
Im Herbst 2001 wurden beim Symposion „Barocker Geist und Raum“ neue Erkenntnisse über die große kulturelle
Ausstrahlung der Benediktineruniversität vorgestellt. Das Buchzur Tagung wurde von Christian Rohr, Geschichte,
als Nr. 143 der Mitteilungen der Gesellschaft für Salzburger Landeskunde herausgegeben: Barocker Geist und
Raum. Die Salzburger Benediktineruniversität, Salzburg 2003.
Die Wiedereröffnung
Wieder eröffnet werden soll die Große Universitäts-Aula zu Mozarts Geburtstag im Jänner
2005. In Szene gesetzt wird W. A. Mozarts Jugendwerk „Apollo und Hyacinth“, das 1767 hier uraufgeführt wurde.
Dann werden hier auch wieder die Sponsions- und Promotionsfeiern der Universität Salzburg abgehalten, die
jetzt im Großen Saal des Mozarteums in der Schwarzstraße stattfinden. |