Vor 16 Jahren entließ MIT-Student Schädling in die freie Wildbahn
Cambridge (pte) - Der erste Internet-Wurm in der Geschichte feiert Geburtstag. Am 2. November 1988
entließ ein 23-jähriger Student des Massachusetts Institutes of Technology namens Robert Tappan Morris
den ersten Schädling in die freie Wildbahn des sich damals noch im Frühstadium befindlichen World Wide
Web. Binnen kürzester Zeit machte der Wurm Tausende von Unix-basierten VAX- und Sun Microsystems-Systemen
unbrauchbar.
Die Administratoren mussten wegen des Angriffs ihre Computer vom Netz trennen, um eine weitere Verbreitung zu verhindern.
Der nach seinem "Erfinder" benannte Morris-Wurm war eigentlich Teil eines Forschungs-Projektes und nicht
darauf ausgelegt, um Schaden anzurichten. Er konnte sich freilich selbst vervielfältigen. Was den Wurm zu
einem echten Schädling werden ließ, war ein Bug, der es ihm erlaubte, einen einzelnen Rechner mehrere
Male zu infizieren.
Morris war der erste Wurm, der sich über das Internet verbreitete. Sein Erfinder konnte dafür keine Lorbeeren
einheimsen, sondern wurde zu einer vergleichsweise harmlosen Strafe von 10.000 Dollar verurteilt. Darüber
hinaus musste er eine gemeinnützige Arbeit verrichten. Seit Morris sieht die Internet-Welt freilich ganz anders
aus. Das Internet ist nicht mehr die auf Universitäten und Militär beschränkte Netzwelt von damals
und Viren und Würmer sind für User zum Alltag und für Security-Firmen zum einträglichen Geschäftsfeld
geworden. In seiner jüngsten Statistik für den Monat Oktober hat etwa der britische Sicherheitsspezialist
Sophos über 1.100 neue Viren in einem Monat ausgemacht. Durchschnittlich, so Sophos, ist heutzutage fast jedes
20. E-Mail virenverseucht. |