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Open Source Software: Kommunen setzen auf Wahlfreiheit |
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Einsatz von Open Source in der öffentlichen Verwaltung - "Kein Glaubenskrieg, sondern
Chance auf mehr Wettbewerb" Wien (rk) - "Der Einsatz von Open Source Software in der öffentlichen Verwaltung bringt sicherlich Vorteile: Lieferantenunabhängigkeit, Kostenreduktion, technische Innovation und mehr Sicherheit. Hier geht es aber nicht um einen Software- Glaubenskrieg, sondern rein um die Chance auf die Herstellung von Wettbewerb", fasste Eberhard Binder, Leiter der Abteilung Informations- und Kommunikations-technologie der Stadt Wien, am Mittwoch (03. 11.) seine Einschätzung des Einsatzes von Open Source Software in der öffentlichen Verwaltung zusammen. Die am Mittwoch im Wiener Rathaus stattfindende E-Government-Tagung des Österreichischen Städtebundes, an der ca. 150 IT-Experten bzw. kommunale Entscheidungsträger teilnehmen, steht ganz im Zeichen dieses Themas. "Der Hauptgrund für den Einsatz von Open Source Software ist nicht das Kostenargument, sondern auf längere Sicht die Lieferantenunabhängigkeit bzw. die Wahlfreiheit. Das Beispiel München hat Microsoft bei der Ausschreibung in Berlin sicherlich angespornt und zu einem günstigeren Angebot geführt", meinte Binder. "Bei proprietärer Software gibt es derzeit eine sehr hohe Herstellerabhängigkeit, etwa bei den Produktzyklen, die der Nutzer nicht beeinflussen kann. Gerade für die öffentliche Verwaltung stellt die Abhängigkeit von einem Lieferanten ein riesiges Problem dar. Da bin ich lieber von sehr guten eigenen Mitarbeitern abhängig", so Binder. Gerade der Einsatz von Open Source Software biete zudem die Möglichkeit der Stärkung der lokalen Wertschöpfung. Open Source Software ist für Städte und Gemeinden aufgrund steigender Ausgaben für Information und Telekommunikation sowie schrumpfender Budgets eine interessante Alternative zu monopolartigen Produkten geworden. Open Source Software bedeutet, dass der Quellcode - also die Grundlage jeglicher Software - frei zugänglich und auch veränderbar ist, ohne rechtliche Konsequenzen befürchten zu müssen. Ein weltweit vernetzte Community arbeitet an derartigen Produkten, die zunehmend in Konkurrenz mit kommerziell hergestellter Software treten. Open Source Software muss allerdings nicht kostenlos sein, es gibt auch hier unterschiedliche Geschäftsmodelle. "Österreichs Städte sind ganz bewusst auf diesen Zug aufgesprungen. Allerdings gilt es eine Reihe von Konsequenzen zu bedenken: Die hohe Komplexität der öffentlichen Verwaltung, die besondere Sensibilität behördlicher Tätigkeit, die Rechtsverbindlichkeit oder der Datenschutz. Zuverlässigkeit und Ausfallssicherheit stehen ganz oben auf der Prioritätenliste jedes kommunalen EDV-Verantwortlichen, denn die EDV ist heute das zentrale Nervensystem der öffentlichen Verwaltung", erklärte Städtebund-Generalsekretär Erich Pramböck in seinem Statement. "Die Bekenntnisse des Bundeskanzleramts und der EU-Gremien zum Open-Source-Einsatz mit Blick auf Stärkung des Wirtschaftsstandortes und des Ziels der Vollbeschäftigung bestärken die Kommunen in ihren Bemühungen. Zugleich zeigt der Umstieg auf Open Source Software die umfassende, im wahrsten Sinn des Wortes systematische Modernisierung der öffentlichen Verwaltung in den letzten Jahren.", betonte Pramböck. "Alleine dem Bereich E-Government sind mehrere Millionen Euro an Kosten zuordenbar, basierend auf hohen Anfangsinvestitionen." Eine Untersuchung des Städtebundes im Jahre 2003 hat ergeben, dass bereits 42 Prozent aller Städte im Bereich Firewall/Security Open Source Software einsetzen. Auch vor dem Hintergrund der E- Government-Entwicklung gewinnt das Thema Open Source zusätzlich an Bedeutung. E-Government-Anwendungen werden zwecks Verbreitung vermehrt unter freie Lizenz gestellt bzw. wird der Einsatz von offenen Standards empfohlen. Der Österreichische Städtebund hat zum Thema Open Source Software eine eigene Publikation "Open Source Software - Einsatz in der öffentlichen Verwaltung" aufgelegt, die im Städtebund- Sekretariat (post@stb.or.at bzw. unter 01-4000-89980) als Hard- Copy bzw. als pdf-File kostenlos angefordert werden kann. |
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