Blachfellner: In den nächsten fünf Jahren knapp 500 neue Betten
in Seniorenheimen / Pro neuem Seniorenheim 200 Arbeitsplätze
Salzburg (lk) - Alle Prognosen zur Bevölkerungsentwicklung zeigen dasselbe Bild: Die verbesserte
medizinische Versorgung führt zu einem Ansteigen der Lebenserwartung und zu einer Zunahme der Zahl der Senior/innen.
„Salzburgs Einwohnerzahl wird in den nächsten 25 Jahren nur mehr um sechs Prozent wachsen – gegenüber
21 Prozent in den vergangenen 25 Jahren. Danach ist von sinkenden Einwohnerzahlen auszugehen, sodass in 40 Jahren,
im Jahr 2044, voraussichtlich wieder der Stand des Jahres 2014 erreicht werden wird. Die altersspezifischen Tendenzen
werden sich dabei verstärken: Der Rückgang bei den unter 40-Jährigen wird größer werden,
die Zunahme bei den Senioren, insbesondere bei den alten Senioren, wird sich verstärken. Die Zahl der über
80-Jährigen wird sich in den nächsten 40 Jahren verdreifachen“, sagte Wohnbaureferent Landesrat Walter
Blachfellner am Mittwoch (03. 11.) in einem Informationsgespräch. Blachfellner stützte sich bei
seinen Aussagen auf die Prognosen des Landesstatistischen Dienstes.
Die demographische Entwicklung habe nicht nur Auswirkungen auf die Gesundheits- und Sozialpolitik, sondern auch
auf die Wohnbaupolitik, so Blachfellner weiter. Blachfellner will daher rechtzeitig auf diese Bevölkerungsentwicklung
reagieren und dem „Wohnen im Alter“ verstärktes Augenmerk schenken. Einen besonderen Stellenwert nehmen dabei
Seniorenpflegeheime ein. „In den nächsten fünf Jahren werden mit Hilfe der Wohnbauförderung knapp
500 neue Betten in Seniorenheimen entstehen. Dazu werden bestehende Heime erweitert und neue Heime errichtet“,
betonte Landesrat Blachfellner.
Breite regionale Streuung garantiert flächendeckende Versorgung
Neben der Stadt Salzburg haben auch zahlreiche Gemeinden wie Maishofen, Seekirchen, Bürmoos, Anif,
Tamsweg, Bad Gastein und Wals ihren Bedarf an einem Seniorenpflegeheim angemeldet. Gerade in Bau befindliche Seniorenheime
gibt es derzeit in Wagrain, Bischofshofen und in der Stadt Salzburg im Stadtteil Itzling. Durch die breite regionale
Streuung des Seniorenheim-Bauprogramms sei sichergestellt, dass Senior/innen weiter in ihrem Wohnort leben können,
so Blachfellner.
Alle Bau- und Erweiterungsvorhaben seien in enger Abstimmung mit dem Sozial- und Gemeinderessort geplant. Unterstützt
wird die Wohnbauförderung bei der Finanzierung der Projekte durch Gelder der Gemeinden sowie durch Zuschüsse
aus dem Gemeindeausgleichsfonds des Landes.
Bau von Seniorenheimen als Konjunkturmotor
Laut Berechnungen der Wohnbauförderungsabteilung des Landes erweist sich die Wohnbauförderung durch den
Bau von Seniorenheimen einmal mehr als wichtiger Faktor in der Bauwirtschaft. „Wir haben errechnet, dass durch
die Errichtung eines Seniorenheims mit beispielsweise rund 70 Betten zirka 200 Arbeitsplätze gesichert oder
geschaffen werden“, so Blachfellner. Mit einem Bauvolumen von rund 25 Millionen Euro, die heuer und 2005 in die
Errichtung und Modernisierung von Seniorenheimen investiert werden, trage der Ausbau der Wohnungen für ältere
Menschen entscheidend zur Konjunkturverbesserung in den Bezirken bei.
Auch betreutes Wohnen soll ausgebaut werden
Für Blachfellner ist günstiges Wohnen für Senior/innen auch eine Form der Alterssicherung und Pflegevorsorge.
Auch die Pensionskürzungen würden den Bedarf an günstigen Wohnungen für Senior/innen ansteigen
lassen. Blachfellner hat daher gemeinsam mit Sozialreferent Landesrat Dr. Erwin Buchinger eine Arbeitsgruppe aus
Wohnbauförderungs- und Sozialabteilung eingesetzt, die sich mit dem Thema „Betreutes Wohnen für Senior/innen“
befasst und ein detailliertes Konzept ausarbeiten wird. Fest steht für Blachfellner, „dass gerade für
Pensionisten mit kleineren Einkommen günstige Wohnungen bereitstehen müssen“. Wichtige Elemente für
das betreute Wohnen sind der Standort und die baulichen Konzepte. Einkaufsmöglichkeiten in der Nähe und
die Anbindung an den öffentlichen Verkehr sollen die Vorraussetzungen sein. Betreute Wohnungen gibt es beispielsweise
in Schwarzach, Grödig und Saalfelden. Im März kommenden Jahres soll das Ergebnis der Arbeitsgruppe präsentiert
werden. |