Wien-Sieger mit Energie-Einspar-Contracting bei internationalem Wettbewerb gegen globale Umweltzerstörung
Wien (rk) - Hohe Auszeichnung für die Blumengärten Hirschstetten: Sie sind mit ihrem umfassenden
Energiespar- Programm Wien-Sieger beim international renommierten Energy Globe Award. Die Blumengärten konnten
mit ihrem Programm zur energetischen Sanierung der 66 Glashäuser die anderen Mitbewerber aus Wien hinter sich
lassen. Der Energy Globe ist eine internationale Ideenbörse im Kampf gegen globale Umweltzerstörung.
Am 9. November 2004 erfolgt die Bekanntgabe des Österreich Siegers, die Chancen Wiens dafür sind intakt.
"Für die Stadt Wien ist dieses Contracting-Modell ein wertvoller Beitrag zum Klimaschutz, es können
künftig in den Blumengärten rund 20 % der Energie eingespart werden", so Umweltstadträtin Ulli
Sima. Das Projekt wurde gemeinsam mit der MA 34 (Bau - und Gebäudemanagement der Stadt Wien) in Hirschstetten
durchgeführt.
In den Blumengärten Hirschstetten, die von der MA 42 (Stadtgartenamt) verwaltet werden, wurden umfassende
Maßnahmen zur Reduzierung der Energiekosten umgesetzt. Die MA 34 (Bau- und Gebäudemanagement der Stadt
Wien) hat sich zum Ziel gesetzt, jährlich rund 30 Objekte energetisch mittels Energie-Contracting zu sanieren.
Das Projekt in den Blumengärten ist das größte Einzelprojekt, das nach dem Energie-Contracting-Modell
der Stadt saniert wird, die Vertragssumme beläuft sich auf rund 2,8 Mio Euro und wird vom Contractor Siemens
Bacon vorfinanziert. Die garantierten jährlichen Energieeinsparungen betragen 204.000 Euro. Refinanziert wird
dies aus den Energieeinsparungen innerhalb der nächsten 13,7 Jahre. Der Contractor erhält die jährlichen
Einsparungen, bis zum Zeitpunkt, da die Vertragssumme erreicht ist. Die Stadt Wien hat auch etliche andere Projekte
zur thermischen Sanierung laufen, wie etwa Bäder, Krankenanstalten, Amtshäuser, Schulen und Kindertagesstätten
- mittels denen aktiv Klimaschutz betrieben wird.
Wie funktioniert contracting?
Der Contractor untersucht das Gebäude auf Energiesparpotentiale, im Falle eines Vertrages wird die
Einsparung bei gleichbleibendem Gebäudekomfort garantiert. Die Energiekosten werden langfristig gesenkt, der
Schadstoffausstoß dadurch enorm reduziert. Durch die Einsparungen werden die notwendigen Investitionen dem
Contractor schließlich über eine festgelegte Laufzeit wieder zurückbezahlt. Die Effizienz der gesetzten
Maßnahmen ergibt sich auch durch den Erfolgsdruck für den Contractor, denn er bekommt nur, was auch
tatsächlich eingespart wurde. Wird die Einsparung nicht voll erreicht, so geht der Lieferumfang nach Vertragsende
an die Stadt Wien zurück.
Ab Vertragsende rund 20% weniger Energiekosten für die Blumengärten!
Blumengärten Hirschstetten, Foto: MA 42 - Klicken Sie auf das Bild und Sie erhalten das Foto in Druckqualität
(771 kB) In Hirschstetten hat der Contractor folgende Einsparungen garantiert: Fernwärme 2875 MW/a, das sind
19,5%. Elektrischen Strom Wirkverbrauch: 156.000 kWh/a, das sind 21,7 %, elektrischer Strom Blindverbrauch 108.000
kVAh/a, das sind 100%, zudem elektrischen Strom Lastspitze 20 kW, das sind 9%. Für die Umwelt ergibt sich
eine Emissionsminderung nach Umsetzung der Maßnahmen: 365t/a an CO2 durch Einsparung an Fernwärme und
30 t/a an CO2 durch Einsparung an elektrischem Strom. Alles in allem wird von einer Reduktion der Energiekosten
für die Blumengärten von rund 20 % ausgegangen! Damit werden 204 000 Euro pro Jahr an Energiekosten eingespart.
Nach dem Gewinn des internationalen Preises der Entente Florale vor wenigen Wochen, bei dem sich die Donaustadt
mit seinem "gärtnerischen Flaggschiff"- den Blumengärten Hirschstetten, gegen 11 europäische
Mitbewerber durchsetzen konnte, ist der Preis des Energy Globe Award ein weiterer wichtiger Meilenstein. Die Blumengärten
Hirschstetten als öffentliche Stadtgärtnerei stellen damit eindrucksvoll unter Beweis, dass neben der
qualitativen Komponente auch die Faktoren der Wirtschaftlichkeit, Zweckmäßigkeit und des Umweltschutzes
in der Betriebsphilosophie einen hohen Stellenwert einnehmen.
Energieprojekte in städtischen Objekten: Aktiver Klimaschutz in der Stadt
Seit 1999 hat die Stadt Wien ein umfassendes Klimaschutzprogramm, im Rahmen dessen unzählige Klimaschutzprojekte
umgesetzt werden. Einige Beispiele sind die thermisch-energetische Wohnhaussanierung, der vermehrte Einsatz von
Fernwärme und erneuerbaren Energieträgern, Ausbau, Beschleunigung und Attraktivierung der öffentlichen
Verkehrsmittel, Maßnahmen für den Fahrrad- und Fußgängerverkehr, Unterstützung betrieblicher
Umwelt- und Klimaschutzmaßnahmen vor allem im Rahmen des "ÖkoBusinessPlan Wien", die Ökologisierung
der städtischen Beschaffung von Bau-, Dienst- und Lieferleistungen ("ÖkoKauf Wien") uvam. Wesentlicher
Bestandteil des Klimaschutzprogramms sind selbstverständlich auch energetische Verbesserungsmaßnahmen
in den eigenen Gebäuden der Stadt Wien, wie etwa Amtshäuser, Schulen, Kindergärten, Krankenhäuser
und andere städtische Objekte, wie z.B. den nunmehr ausgezeichneten Blumengarten Hirschstetten. Diese Energieprojekte
werden teilweise aus dem normalen Budget der Stadt Wien finanziert, teilweise mittels Contracting. Durch die Umsetzung
des Wiener Klimaschutzprogramms konnten bisher schon mehr als 2 Mio Tonnen an jährlichen CO2-Emissionen vermieden
werden. Zahlreiche weitere Umsetzungsprojekte laufen derzeit bzw. sind in Vorbereitung." |