Neue US-Klagen gegen Musikpiraten  

erstellt am
02. 11. 04

Deutsche Musikbranche auf Erholungskurs
Washington/Berlin (pte) - Die Recording Industry Association of America (RIAA) hat 750 neue Prozesse gegen Musikpiraten eröffnet. Nachdem eine Studie zu dem Ergebnis kam, dass Peer-to-Peer Downloads nach wie vor gang und gebe sind, reichte die RIAA neue Klagen ein und verfolgt nun insgesamt 6.191 Prozesse. Mit der Klagenkampagne will die RIAA illegale Dienste bekämpfen und autorisierte Musikservices wie iTunes oder Napster unterstützen.

Einige Studien zeigen einen starken Rückgang der Musikpiraterie durch Peer-to-Peer-Netzwerke seit Prozessbeginn der Musikindustriegiganten gegen den Musikanbieter Napster http://www.napster.com . NPD MusicWatch Digital http://www.npd.com fand heraus, dass sich die Musikformate von Microsoft oder Apple langsam durchsetzen, während MP3-Formate auf den Festplatten von Privatusern zurückgehen. Zwar werden MP3s immer noch herunter geladen, würden aber noch schneller wieder von den Festplatten gelöscht - ein Verhalten, das als Hinweis auf Angst vor der Entdeckung durch Internetfahnder gewertet wird.

Eine weitere Studie von Wissenschaftern der University of California in San Diego ergab, dass der Peer-to-Peer-Verkehr nie wirklich zurückgegangen ist. Geändert hätte sich hingegen das Download-Verhalten. So würden Netzwerke für schnelle Downloads, wie beispielsweise KaZaA, immer weniger genutzt, wohingegen die Verwendung von Programmen wie BitTorrent für sehr große Dateien wie Filme und Spiele kräftig anstieg.

Derweil teilten die deutsche Phonoverbände http://www.ifpi.de gestern mit, dass sich die deutsche Musikbranche, trotz Umsatzverlusten, auf Erholungskurs befinde. Die Umsatzverluste würden heuer deutlich niedriger ausfallen als in den vergangenen drei Jahren. Dennoch müsse weiter gegen illegale Musikanbieter im Internet vorgegangen werden. So forderte Gerd Gebhardt, Vorsitzender der deutschen Phonoverbände, vom Gesetzgeber die Verbesserung rechtlicher Rahmenbedingungen für Urheberrechte. Gebhard betonte die Weiterverfolgung der Doppelstrategie in der Musikwirtschaft - legale Internetmusikdienste unterstützen und illegale Musikanbieter konsequent bekämpfen.
     
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