Linz (lk) - Anfang der vergangenen Woche wurde der entscheidende Durchbruch erreicht: Die Experten der Innenministerien
Tschechiens und Österreichs haben sich auf eine Öffnung einer Reihe von Grenzübergängen zu
Tschechien verständigt. Die gemeinsamen Bemühungen von Oberösterreich und Südböhmen bei
den jeweiligen Ministerien waren erfolgreich. Damit steht einem baldigen Parlamentsbeschluss nichts mehr im Wege.
"Dadurch erhält die grenzüberschreitende Zusammenarbeit Oberösterreichs mit Südböhmen
ab dem kommenden Jahr einen neuen Impuls", freuen sich Landeshauptmann Dr. Josef Pühringer und Europa-Landesrat
Viktor Sigl über die lang erwartete Öffnung der Grenzübergänge. Nach Erledigung der innerstaatlichen
Beschlüsse sollte das Gesamtpaket ab Mitte 2005 stehen.
Schneller geht es in Schöneben: Zwischenzeitlich gehen per Verordnung dort bereits am 1. Dezember 2004 die
Grenzbalken von 8 bis 20 Uhr im Winter und 8 bis 22 Uhr im Sommer auf und zwar für Fußgänger, Radfahrer,
Langläufer/Schifahrer, Kleinmotorräder, PKW und LKW bis 3,5 Tonnen sowie für Busse ohne Einschränkung,
also auch für Reisebusse.
Dies sollte im Rahmen des neuen Abkommens im gleichen Umfang auch für Guglwald gültig sein und zwar im
Sommer von 6 bis 22 Uhr und im Winter von 6 bis 20 Uhr. Damit hätte der Bezirk Rohrbach zwei gleichwertige
Grenzübergänge, derzeit sind aufwändige Umwege notwendig.
Darüber hinaus sollen 2005 10 kleine Grenzübertrittsstellen für den Tourismus im Sommer von 6 bis
22 Uhr und im Winter von 8 bis 20 Uhr (möglicherweise mit kleinen Abweichungen) geöffnet werden. Es handelt
sich dabei um Mairspindt, Hammern, Eisenhut, Rading, Dörnau, St. Oswald/Haslach, Iglbach, Sonnenwald, Holzschlag
und Plöckenstein. Diese Grenzübergänge werden für Fußgänger, Radfahrer und teilweise
für Skilangläufer offen sein.
"Im erweiterten Europa und speziell im bevorstehenden Stifterjahr mit den zahlreichen gemeinsamen Aktivitäten
mit Südböhmen ist es wichtig, dass einander die Menschen über die Grenze hinweg näher kommen
können", unterstreicht Pühringer.
Europa-Landesrat Viktor Sigl erwartet sich von der Öffnung der Grenze eine spürbare Belebung des Tourismus
und eine neue Dimension der gemeinsamen Entwicklung der Grenzregion. "Gerade im Wander- und im Wintertourismus
im Gebiet Hochficht/Schöneben erwarte ich mir eine nachhaltige Belebung des Tourismus, sind doch die Tschechen
gute und gern gesehene Gäste im Mühlviertel", so Sigl. Die Grenzöffnungen ermöglichen
aber auch eine Vernetzung der vorhandenen Infrastrukturen und eine neue Dimension der grenzüberschreitenden
Weiterentwicklung der EUREGIO-Aktivitäten. |