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Muttersprache und Märchen als Entwicklungshilfe |
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Afrikanischer Wissenschaftler Kum’ a Ndumbe bei einem Vortrag in Graz Graz (lk) - Die große Kompetenz der Steiermark im Bereich der Entwicklungs- Zusammenarbeit unterstrich der aus Kamerun stammende Wissenschaftler Prinz Kum’ a Ndumbe III. bei einem Vortrag in Graz. „Sie haben das Märchenfestival ,Graz erzählt` und auch das Europäische Fremdsprachenzentrum, genau solche Kompetenzen können uns enorm weiterhelfen“, nannte er als Beispiele, die die großen Anstrengungen zur Hebung des Bildungsniveaus in Afrika unterstützen könnten. An der Spitze steht für Ndumbe die Umstellung der Unterrichtssprache von Englisch oder Französisch auf die jeweilige afrikanische Muttersprache. Dadurch könnte der Anteil der positiven Volksschulabschlüsse von teilweise nur 20 auf mehr als 80 Prozent gesteigert werden. Der Wissenschaftler war vom steirischen „Landes-Außenminister“ Europalandesrat Gerald Schöpfer eingeladen worden, um auch sein Projekt „AfricAvenir“ vorzustellen, das bereits Unterstützungen vom Land Steiermark und von der Stadt Graz erhielt. Mit einem provokanten Vergleich machte Prinz Ndumbe auf das „politische, kulturelle und wirtschaftliche Dilemma“ in Afrika aufmerksam, das durch das kolonialsprachliche Bildungssystem verursacht wird: „Überlegen Sie, wie viele Kinder in Österreich den Volksschulabschluss auf Chinesisch bestehen würden“, zog er Parallelen. Allein die Tatsache, dass die Schulsysteme in afrikanischen Ländern durchwegs nur Englisch oder Französisch als Unterrichtssprache kennen, bewirke eine extrem hohe Quote von „Sitzenbleibern“, die ihr Leben lang nur als Hilfskräfte „für den Weißen Mann“ arbeiten, wie ein „Angestellten-Verhältnis“ dort bezeichnet wird. Wie er in seinem Vortrag zum Thema „Sprache, Sprachlosigkeit und wirtschaftliche Entwicklungsfähigkeit“ schilderte, finden Projekte größten Zulauf, mit denen die ursprüngliche Identität der Afrikaner - etwa durch Märchennachmittage - diesen Menschen als Grundlage einer fremdsprachigen Bildung „wieder gegeben werden.“ Informationen: http://www.AfricAvenir.org |
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