Der erste bilaterale Auslandsbesuch führt in die Schweiz
Wien (bmaa) - Der Besuch von Außenministerin Ursula Plassnik in Bern am Mittwoch (10. 11.)
- der erste bilaterale Auslandsbesuch von Ministerin Plassnik - signalisiert den unverändert großen
Stellenwert, den die Schweiz als Nachbarstaat für Österreich einnimmt. "Die Schweiz ist gemessen
am Handelsvolumen pro Kopf der wichtigste Handelspartner Österreichs, 2003 lag die Schweiz auf Rang 4 bei
den Exporten und auf Rang 3 bei den Importen", so die Außenministerin.
Aber das Verhältnis zum westlichen Nachbarn sei nicht nur auf wirtschaftlicher Ebene ausgezeichnet, unterstrich
Plassnik und verwies u.a. auf die vorbildliche Kooperation Österreichs mit dem schweizerischen Kontingent
im Kosovo (SWISSCOY) oder die gemeinsame Ausrichtung der Fußball-EM 2008. "Dass Österreich und
der Schweiz von der UEFA im Dezember 2002 die gemeinsame Organisation der Meisterschaft zugesprochen wurde, ist
eine Ehre und zweifellos eine Herausforderung. Immerhin handelt es sich hierbei nach den Olympischen Sommerspielen
und der Fußball-WM um das weltweit drittgrößte Sportereignis."
Das Treffen der Außenministerinnen bot, neben der Diskussion aktueller bilateraler Fragen, auch Gelegenheit
zu einem Gedankenaustausch über die europäische Integration. "Die hohe Qualität des einzigartigen
Verhältnisses der Schweiz zur Europäischen Union liegt Österreich sehr am Herzen. Das jüngst
unterzeichnete Vertragswerk der Bilaterale II als "Nachfolge" zur Bilaterale I sehe ich als Ausdruck
der engen Verbindungen zwischen der Schweiz und der EU. Der Vertrag stellt in meinen Augen einen für beide
Seiten sehr ausgewogenen Kompromiss dar und ich bin zuversichtlich, dass das Ratifikationsverfahren in der Schweiz
positiv ausgehen wird", so Plassnik.
Die Teilnahme der Schweiz an Schengen werde von Österreich und den anderen EU-Staaten klar unterstützt.
"Bisherige Erfahrungen mit Schengen sind sehr positiv und es besteht kein Zweifel, dass Schengen auch für
die Schweiz, insbesondere durch den Zugang zum Schengener Informationssystem mit über 10 Millionen Datensätzen
über gesuchte Personen, gestohlene Gegenstände usw. erhebliche Vorteile im Bereich der inneren Sicherheit
bringen wird."
Außenministerin Plassnik informierte ihre schweizer Amtskollegin zudem über die organisatorischen und
inhaltlichen Vorbereitungen der österreichischen EU-Präsidentschaft im 1. Halbjahr 2006.
Zu den internationalen Themen, mit denen sich die beiden Außenministerinnen befassten, gehören die Lage
im Nahen Osten und im Irak, der Dialog mit dem Iran in der Atomfrage sowie das transatlantische Verhältnis
nach den Wahlen in den USA. |