Außenministerin Plassnik bei schweizer Amtskollegin Calmy-Rey  

erstellt am
12. 11. 04

Der erste bilaterale Auslandsbesuch führt in die Schweiz
Wien (bmaa) - Der Besuch von Außenministerin Ursula Plassnik in Bern am Mittwoch (10. 11.) - der erste bilaterale Auslandsbesuch von Ministerin Plassnik - signalisiert den unverändert großen Stellenwert, den die Schweiz als Nachbarstaat für Österreich einnimmt. "Die Schweiz ist gemessen am Handelsvolumen pro Kopf der wichtigste Handelspartner Österreichs, 2003 lag die Schweiz auf Rang 4 bei den Exporten und auf Rang 3 bei den Importen", so die Außenministerin.

Aber das Verhältnis zum westlichen Nachbarn sei nicht nur auf wirtschaftlicher Ebene ausgezeichnet, unterstrich Plassnik und verwies u.a. auf die vorbildliche Kooperation Österreichs mit dem schweizerischen Kontingent im Kosovo (SWISSCOY) oder die gemeinsame Ausrichtung der Fußball-EM 2008. "Dass Österreich und der Schweiz von der UEFA im Dezember 2002 die gemeinsame Organisation der Meisterschaft zugesprochen wurde, ist eine Ehre und zweifellos eine Herausforderung. Immerhin handelt es sich hierbei nach den Olympischen Sommerspielen und der Fußball-WM um das weltweit drittgrößte Sportereignis."

Das Treffen der Außenministerinnen bot, neben der Diskussion aktueller bilateraler Fragen, auch Gelegenheit zu einem Gedankenaustausch über die europäische Integration. "Die hohe Qualität des einzigartigen Verhältnisses der Schweiz zur Europäischen Union liegt Österreich sehr am Herzen. Das jüngst unterzeichnete Vertragswerk der Bilaterale II als "Nachfolge" zur Bilaterale I sehe ich als Ausdruck der engen Verbindungen zwischen der Schweiz und der EU. Der Vertrag stellt in meinen Augen einen für beide Seiten sehr ausgewogenen Kompromiss dar und ich bin zuversichtlich, dass das Ratifikationsverfahren in der Schweiz positiv ausgehen wird", so Plassnik.

Die Teilnahme der Schweiz an Schengen werde von Österreich und den anderen EU-Staaten klar unterstützt. "Bisherige Erfahrungen mit Schengen sind sehr positiv und es besteht kein Zweifel, dass Schengen auch für die Schweiz, insbesondere durch den Zugang zum Schengener Informationssystem mit über 10 Millionen Datensätzen über gesuchte Personen, gestohlene Gegenstände usw. erhebliche Vorteile im Bereich der inneren Sicherheit bringen wird."

Außenministerin Plassnik informierte ihre schweizer Amtskollegin zudem über die organisatorischen und inhaltlichen Vorbereitungen der österreichischen EU-Präsidentschaft im 1. Halbjahr 2006.

Zu den internationalen Themen, mit denen sich die beiden Außenministerinnen befassten, gehören die Lage im Nahen Osten und im Irak, der Dialog mit dem Iran in der Atomfrage sowie das transatlantische Verhältnis nach den Wahlen in den USA.
     
zurück