Wien (rk) - "New Crowned Hope" heißt der Beitrag von Peter Sellars zum Wiener Mozartjahr,
mit dem dieses Ende 2006 abgeschlossen wird. Ausschließlich neue Werke aus allen künstlerischen Bereichen
sollen bei diesem Schwerpunkt präsentiert werden, der eine internationale Komponente in das Mozartjahr einbringen
und ganz Wien durchfluten soll. "Zur neu gekrönten Hoffnung" hieß die Freimaurerloge, die
Mozart in den letzten Wochen seines Lebens mit begründet hat. Sellars Beitrag bezieht sich auf diese Tatsache
ebenso wie auf Aussagen, die er von Mozarts "Zauberflöte", von "La Clemenza di Tito" und
vom Requiem ableitet, wobei er insgesamt eine humanitäre Botschaft an die Welt richten will. Kulturstadtrat
Dr. Andreas Mailath-Pokorny und Mozartjahr-Intendant Dr. Peter Marboe zeigten sich erwartungsvoll und froh über
die Zusammenarbeit mit Sellars, der helfen werde, "mit Mozart über uns selbst nachzudenken".
Sellars, für dessen Projekt insgesamt 10 Millionen Euro innerhalb des Budgets für das Mozartjahr zur
Verfügung stehen, will mit Institutionen und Künstlern in aller Welt, aber auch mit Wiener Künstlern
und Studenten zusammenarbeiten. Er sende Einladungen aus für ein Programm, das auf die Ereignisse in aller
Welt reagiert, das von Wien aus eine Botschaft der Humanität in die Welt bringen soll. Er wisse noch nicht
, was sich daraus im Detail entwickeln werde, so Sellars, jedenfalls werde es ausschließlich neue Werke zeitgenössischer
Künstler geben, die am Ende des Mozartjahres eine Vision für die Zukunft bieten sollten. Die Botschaften
, die er dabei von Mozart übernehmen und in heutiger Form weitergeben will, leitet Sellars von der "Zauberflöte"
ab, die unter anderem für die Vorstellung eine multikulturellen Welt steht, von "La Clemenza di Tito",
der Thematisierung des Kreislaufes der Gewalt und dessen Beendigung durch Wahrheit und Versöhnung und vom
Requiem, das für das Prinzip der Erinnerung steht.
In den geplanten Architekturschwerpunkt sollen Studenten und das Wiener Architekturzentrum eingebunden werden,
das Projekt Bildende Kunst in Kooperation mit der Kunsthalle Wien durchgeführt werden. Wichtig bei allen Projekten
ist Sellars der Dialog mit der Bevölkerung, das Hinausgehen über die Bannmeile des Ersten Bezirks, die
Erschließung der ganzen Stadt. Das Filmprojekt von "New Crowned Hope" wird von Simon Field geleitet,
der als Direktor der Filmfestspiele Rotterdam wesentliche Initiativen für den jungen Film gesetzt hat. Neue
Arbeiten in den Bereichen Musik, Oper etc. sollen dazu beitragen , insgesamt Mozarts Ideen und Streben in neuer
Form in unserer Welt zu positionieren. |