Kroatischer Außenminister Zuzul zu Besuch bei Außenministerin Plassnik  

erstellt am
09. 11. 04

Heranführung Kroatiens an die Europäische Union im Zentrum der Gespräche
Wien (bmaa) - Außenministerin Ursula Plassnik empfing am Montag (08. 11.) den Außenminister Kroatiens Miomir Zuzul zu einem Arbeitsgespräch in Wien. Gegenstand des Treffens waren neben EU-Themen verschiedene bilaterale Gesprächspunkte.

"Österreich hat schon bisher bei der Heranführung Kroatiens an die EU eine Vorreiterrolle gespielt und befürwortet auch weiterhin einen raschen EU-Beitritt Kroatiens", unterstrich die Außenministerin. Im Hinblick auf die Eröffnung der Beitrittsverhandlungen geht Österreich weiterhin vom Zieldatum Anfang 2005 aus. Die in diesem Zusammenhang immer wieder angeführte Frage der Zusammenarbeit Kroatiens mit dem UN-Kriegsverbrechertribunal in Den Haag sei laut Plassnik besonders wichtig, es sei ein dringendes Erfordernis auch weiterhin mit dem Haager Tribunal engstens zu kooperieren.

Zur Annäherung seines Landes an die Europäische Union betonte Zuzul, dass sich Kroatien auf allen Ebenen intensiv auf einen Verhandlungsbeginn vorbereite, er bat die österreichische Außenministerin um Unterstützung bei diesem für Kroatien prioritären Vorhaben. Ferner informierte Außenminister Zuzul die österreichische Außenministerin über die politische Entwicklung in Kroatien, wo demnächst Präsidentschaftswahlen stattfinden werden.

Außenministerin Plassnik lobte ihrerseits die ausgezeichneten bilateralen Beziehungen zwischen den beiden Ländern: "Jährlich finden zwischen 50 und 70 hochrangige Besuche und Gegenbesuche statt", betonte die Außenministerin und wies in diesem Zusammenhang auf den jüngsten Besuch von Bundespräsident Fischer hin. Die Entwicklung der wirtschaftlichen Beziehungen zwischen den beiden Ländern sei beeindruckend: "Mit einem Anteil von 26% an den Gesamtinvestitionen hat sich die österreichische Wirtschaft seit 1993 als größter ausländischer Investor in Kroatien positioniert". Die österreichischen Exporte seien seit der Unabhängigkeit Kroatiens kontinuierlich gestiegen und liegen derzeit bei ca. 604 Millionen Euro, ein Trend, der sich weiter fortsetze. Die an sich günstigen Rahmenbedingungen in Kroatien könnten durch Reformen, unter anderem im administrativen Bereich und im Justizwesen weiter verbessert werden, ergänzte Plassnik.
     
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