Bekanntgabe der Marie-Curie-Preise 2004  

erstellt am
09. 11. 04

Europäische Spitzenforschung wird ausgezeichnet
Warschau (eu-int) - Am 7. November gab die Europäische Kommission in Warschau die Marie-Curie-Preisträger des Jahres 2004 bekannt. Fünf herausragende europäische Wissenschaftler erhalten Zuschüsse von bis zu 50.000 Euro. Die Marie-Curie-Preise werden Wissenschaftlern, denen eine EU-Förderung gewährt worden ist, als Anerkennung für ihre herausragenden Leistungen verliehen, um sie auf internationaler Ebene bekannt zu machen und so ihrer Laufbahn Auftrieb zu geben. Zu den diesjährigen Preisträgern gehören zwei Deutsche, zwei Italiener und ein Israeli. Sie haben wissenschaftliche Durchbrüche in Themenbereichen erzielt wie die Entstehung von Galaxien, die Wurzeln des menschlichen Mitgefühls, die Quantenphysik, neue Katalysatoren und Werkstoffkunde.

„Die EU hat einige der besten Wissenschaftler der Welt. Wir müssen ihre Spitzenleistungen anerkennen”, meinte EU-Forschungskommissar Louis Michel. „Die Marie-Curie-Preise verdeutlichen, wie brillante europäische Wissenschaftler, die durch den Erwerb und Austausch von Wissen den größtmöglichen Nutzen aus unseren Mobilitätsbeihilfen gezogen haben, herausragende Ergebnisse erzielen können.“

Förderung herausragender Kompetenz
Die Preise gehören zu einem mit 1,56 Milliarden € ausgestatteten Vierjahresprogramm, mit dem die Ausbildung und Mobilität von Forschern in Europa, die aus allen Teilen der Welt kommen, unterstützt werden soll. Jedes Jahr wird zwischen einem und fünf ehemaligen Marie-Curie-Stipendiaten oder sonstigen Wissenschaftlern, die EU-Mobilitätsprogramme in Anspruch genommen haben, eine solche Auszeichnung verliehen. Die EU-Marie-Curie-Maßnahmen fördern die Ausbildung, Mobilität und Laufbahnentwicklung von Forschern. Stipendien werden in allen wissenschaftlichen Fachbereichen angeboten. Sie tragen unmittelbar bei zu den Zielen des sechsten EU-Forschungsrahmenprogramms (RP6 2002-2006) und zur Lissabonner Strategie, deren Ziel ist, Europa bis zum Jahr 2010 zur dynamischsten und wettbewerbsfähigsten Wissenswirtschaft der Welt zu machen.

Die Auswahljury
Ausgewählt wurden die Preisträger 2004 von einer sechsköpfigen Jury unter dem Vorsitz von Professor Gerard ‘t Hooft, dem niederländischen Nobelpreisträger für Physik des Jahres 1999. Die Projekte stammen aus den Fachbereichen Chemie, Ingenieurwissenschaften, Biowissenschaften, Mathematik und Informatik sowie Physik. (Einzelheiten im Anhang)

Die Marie-Curie-Preise 2004 gehen an
Benedetta Ciardi (Italien): für ihre Arbeit über die von den ersten Sternen ausgehende Strahlungswirkung auf die verschiedenen Gase im Weltall und über den Entstehungsprozess von Galaxien

Christian Marc Keysers (Deutschland): für seine Forschungsarbeiten über die neuronalen Prozesse zur Erkundung der Frage, wie und warum Menschen Mitgefühle füreinander haben

Jens Marklof (Deutschland): für seine Studien im Bereich der Quantenphysik und über die Lokalisierungseigenschaften chaotischer Quantenzustände

Gadi Rothenberg (Israel): für die Suche nach neuen Katalysatoren unter Rückgriff auf eine Kombination rechnerischer und experimenteller Methoden

Stefano Zapperi (Italien): für seine Erforschungen innerer Lawinen und von Knackgeräuschen in verschiedenen Materialien.
     
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