Europäische Spitzenforschung wird ausgezeichnet
Warschau (eu-int) - Am 7. November gab die Europäische Kommission in Warschau die Marie-Curie-Preisträger
des Jahres 2004 bekannt. Fünf herausragende europäische Wissenschaftler erhalten Zuschüsse von bis
zu 50.000 Euro. Die Marie-Curie-Preise werden Wissenschaftlern, denen eine EU-Förderung gewährt worden
ist, als Anerkennung für ihre herausragenden Leistungen verliehen, um sie auf internationaler Ebene bekannt
zu machen und so ihrer Laufbahn Auftrieb zu geben. Zu den diesjährigen Preisträgern gehören zwei
Deutsche, zwei Italiener und ein Israeli. Sie haben wissenschaftliche Durchbrüche in Themenbereichen erzielt
wie die Entstehung von Galaxien, die Wurzeln des menschlichen Mitgefühls, die Quantenphysik, neue Katalysatoren
und Werkstoffkunde.
„Die EU hat einige der besten Wissenschaftler der Welt. Wir müssen ihre Spitzenleistungen anerkennen”, meinte
EU-Forschungskommissar Louis Michel. „Die Marie-Curie-Preise verdeutlichen, wie brillante europäische Wissenschaftler,
die durch den Erwerb und Austausch von Wissen den größtmöglichen Nutzen aus unseren Mobilitätsbeihilfen
gezogen haben, herausragende Ergebnisse erzielen können.“
Förderung herausragender Kompetenz
Die Preise gehören zu einem mit 1,56 Milliarden € ausgestatteten Vierjahresprogramm, mit dem die Ausbildung
und Mobilität von Forschern in Europa, die aus allen Teilen der Welt kommen, unterstützt werden soll.
Jedes Jahr wird zwischen einem und fünf ehemaligen Marie-Curie-Stipendiaten oder sonstigen Wissenschaftlern,
die EU-Mobilitätsprogramme in Anspruch genommen haben, eine solche Auszeichnung verliehen. Die EU-Marie-Curie-Maßnahmen
fördern die Ausbildung, Mobilität und Laufbahnentwicklung von Forschern. Stipendien werden in allen wissenschaftlichen
Fachbereichen angeboten. Sie tragen unmittelbar bei zu den Zielen des sechsten EU-Forschungsrahmenprogramms (RP6
2002-2006) und zur Lissabonner Strategie, deren Ziel ist, Europa bis zum Jahr 2010 zur dynamischsten und wettbewerbsfähigsten
Wissenswirtschaft der Welt zu machen.
Die Auswahljury
Ausgewählt wurden die Preisträger 2004 von einer sechsköpfigen Jury unter dem Vorsitz von Professor
Gerard ‘t Hooft, dem niederländischen Nobelpreisträger für Physik des Jahres 1999. Die Projekte
stammen aus den Fachbereichen Chemie, Ingenieurwissenschaften, Biowissenschaften, Mathematik und Informatik sowie
Physik. (Einzelheiten im Anhang)
Die Marie-Curie-Preise 2004 gehen an
Benedetta Ciardi (Italien): für ihre Arbeit über die von den ersten Sternen ausgehende
Strahlungswirkung auf die verschiedenen Gase im Weltall und über den Entstehungsprozess von Galaxien
Christian Marc Keysers (Deutschland): für seine Forschungsarbeiten über die neuronalen
Prozesse zur Erkundung der Frage, wie und warum Menschen Mitgefühle füreinander haben
Jens Marklof (Deutschland): für seine Studien im Bereich der Quantenphysik und über die
Lokalisierungseigenschaften chaotischer Quantenzustände
Gadi Rothenberg (Israel): für die Suche nach neuen Katalysatoren unter Rückgriff auf eine
Kombination rechnerischer und experimenteller Methoden
Stefano Zapperi (Italien): für seine Erforschungen innerer Lawinen und von Knackgeräuschen
in verschiedenen Materialien. |