Pröll: Kritische Auseinandersetzung im Geist der Toleranz
Langenlois (nlk) - Als Höhepunkt des 20. Langenloiser Herbstes eröffnete Landeshauptmann
Dr. Erwin Pröll kürzlich in der Raiffeisenbank Langenlois eine Ausstellung mit Schüttbildern und
Auszügen aus dem druck- und lithografischen Werk von Hermann Nitsch. Dass der Langenloiser Herbst aus regionalen
Wurzeln zu überregionaler Bedeutung gekommen sei, wertete Pröll dabei „als Symbol für das lebendige
Kulturleben“ und das kulturfreundliche Klima des Landes, in dem sich Künstler präsentieren und kommunizieren
können.
Hermann Nitsch, der - Jahrzehnte nachdem er von der Liste der Kulturpreisträger abgesetzt wurde - heuer mit
dem Würdigungspreis für bildende Kunst des Landes Niederösterreich ausgezeichnet wird, sei eine
Persönlichkeit, die national und international polarisiere, so Pröll weiter. Er werde geachtet und geächtet,
ihm schlage Bewunderung und Scheinheiligkeit entgegen. Als Landeshauptmann trete er „für eine kritische Auseinandersetzung
im Geist der Toleranz ein.“ Wohin Intoleranz führen könne, habe die Geschichte zur Genüge bewiesen.
Eine bunte abwechslungsreiche Kulturszene als Kapital des Landes müsse noch mehr ins Bewusstsein gerückt
werden. Nitsch, der sich zu Niederösterreich bekenne und das Land in der ganzen Welt als Botschafter vertrete,
habe sich nicht zufällig in Niederösterreich niedergelassen, sondern weil er sich hier voll entfalten
könne. Wo Künstler zu Hause seien, sei auch Kreativität und damit Zukunft zu Hause, so der Landeshauptmann
abschließend. |