Verteidigungspolitik: Battle Groups  

erstellt am
22. 11. 04

  Murauer: Österreich leistet wichtigen Beitrag zur Sicherheit
Österreichische Beteiligung an EU-Einsatzgruppe stellt hohe Qualität des Bundesheeres unter Beweis
Wien (övp-pk) - "Die Weiterentwicklung der Europäischen Sicherheits- und Verteidigungspolitik ist wichtig für die Sicherheit Österreichs." Vor diesem Hintergrund begrüßte ÖVP-Verteidigungssprecher Walter Murauer die Entscheidung von Verteidigungsminister Günther Platter, gemeinsam mit Deutschland und Tschechien eine EU-Einsatzgruppe zu bilden. Diese rasche Einsatzgruppe wird grundsätzlich aus KIOP-Soldaten (Kräfte für internationale Operationen) zusammengesetzt.

Murauer verwies auch darauf, dass die Absicht der Entsendung von rasch verfügbaren Einsatzkräften in den Empfehlungen der auf breiter politischer Basis eingesetzten Bundesheer-Reformkommission zum Ausdruck gebracht wurde. Die Beteiligung Österreichs unterstreiche einmal mehr die hohe Qualität des Bundesheeres, die in den letzten 40 Jahren auch bei zahlreichen Auslandseinsätzen unter Beweis gestellt wurde. "Nur wenn wir in einem stabilen Umfeld leben, ist die Sicherheit Österreichs gewährleistet. Zu diesem stabilen Umfeld leisten wir mit der Beteiligung an der EU- Einsatzgruppe einen wichtigen Beitrag", so Murauer abschließend.

 

 Lunacek: Parlament wurde bei Battle Group-Entscheidung hintergangen
ÖVP hat kein Interesse an außenpolitischem Konsens
Wien (grüne) - Die vorgebliche Versicherung von BM Platter, jede künftige Battle Group-Entsendung sei vom Hauptausschuss des Nationalrates zu beschließen, ist für Ulrike Lunacek, außenpolitische Sprecherin der Grünen, ein Ablenken von der Tatsache, dass er bei der Grundsatzentscheidung, Kampftruppen zur Entsendung zu melden, das Parlament hintergangen habe. "Einmal mehr stellt die ÖVP unter Beweis, dass sie trotz anderslautender Ankündigungen kein Interesse an einem außenpolitischen Konsens hat," betont Lunacek.

Dieser bestehe bisher darin, dass sich Österreich an so genannten ‚unteren’ (etwa Sanitäter)und ‚mittleren’ (friedenserhaltenden wie in Bosnien) Petersbergaufgaben beteilige, nicht jedoch an den ‚oberen’ (wie friedensschaffenden im Rahmen der Battle Groups, wie jetzt geplant). "Bei einer derart einschneidenden Entscheidung hat die Bundesregierung die Pflicht und Schuldigkeit, das Parlament und die Öffentlichkeit rechtzeitig und umfassend einzubinden und nicht vor vollendete Tatsachen zu stellen", so Lunacek.

Lunacek wird für den nächsten EU-Unterausschuss eine Debatte zu den Battle Groups verlangen. "Dabei werden Platter und BMin Plassnik erklären müssen, wieso sie ohne Befassung des Parlaments eine derart weitreichende Entscheidung getroffen haben, die noch dazu kein verpflichtendes UNO-Mandat enthält. Überdies kann sie als Vorbereitung für einen möglichen Bruch mit dem Neutralitätsprinzip ‚keine Teilnahme an Kriegen’ aufgefasst werden", schließt Lunacek.
     
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