Neusiedl am See (bvz.at) - Die Fischarten-Umstellung im Neusiedler See
ist in vollem Gange. Seit Projektbeginn 2003 wurden bereits 510.000 Zander, Hechte, Karpfen und Schleie im Wert
von 100.000 Euro ausgesetzt.
Diese Zwischenbilanz konnte am Freitag (19. 11.) Nationalpark-Vorsitzender LR Paul Rittsteuer (V) ziehen.
"Die Umstellung auf standortangepasste Fische ist ein weiterer wichtiger Schritt hin zu einem Nationalpark-Management,
das die internationalen Naturschutz-Kritieren erfüllt." Innerhalb von fünf Jahren soll der Aal als
hauptsächlicher "Brotfisch" durch den Zander abgelöst werden.
Die jährlichen Fangergebnisse beim Aal sollen auf 14.000 kg halbiert und der Anteil autochthoner Fischarten
entscheidend gesteigert werden. Umgestellt werden auch die Fangmethoden. Die Reusenfischerei soll durch die Fischerei
mit Zug- und Stellnetzen ergänzt bzw. abgelöst werden. Genaue Ausfangstatistiken und wissenschaftliche
Begleituntersuchungen sind vorgesehen.
"Da es sich bei den 15 Fischereibetrieben am See um Familienbetriebe mit nicht allzu breiter Finanzbasis handelt,
wäre die Finanzierung dieses umfassenden Projektes für sie allein unmöglich zu realisieren gewesen",
so Rittsteuer. Erst die Mitfinanzierung der Nationalparkgesellschaft und das Auslösen von Ziel-1-Fördergeldern
sichert die Umsetzung.
Die Gesamtkosten des Projektes, die sich aus den Besatzkosten und dem Erlösentgang der Fischereibetriebe errechnen,
betragen 1 Mio. Euro, 71 Prozent kommen aus dem Nationalpark-Budget und aus der Ziel-1-Förderung. Außerdem
investierten die Betriebe in die Strukturverbesserung.
Von der Umstellung der Fischarten sollen letztlich auch die Gastronomie und der Tourismus profitieren, denn es
wird ein erhöhtes Angebot an fangfrischen heimischen Fischen geben.
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