"Eva 2004": Danke an Heldinnen des Alltags  

erstellt am
22. 11. 04

Ingrid Stefan wurde "Kärntnerin des Jahres" – Insgesamt zwanzig Frauen für außergewöhnliche Leistungen geehrt
Klagenfurt (lpd) - Spürbare Herzlichkeit erfüllte am Sonntag (21. 11.) die vollbesetzte Messearena in Klagenfurt, wo im Rahmen der "Eva 2004" die "Kärntnerin des Jahres" geehrt wurde. Frauen, die oft nur im Verborgenen außergewöhnliche Leistungen für die Gemeinschaft vollbringen, wurden dabei in Dankbarkeit vor den Vorhang geholt. Die Suche nach diesen "Heldinnen des Alltags" fand heuer bereits im siebten Jahr statt, aus 1.600 Nominierungen wurden diesmal zwanzig "Evas" ausgewählt. Der Titel "Kärntnerin des Jahres" ging an Ingrid Stefan aus Pirk bei Gallizien.

"Liebe, Solidarität und Verantwortungsgefühl kann man nicht kaufen, diese Frauen geben es", betonte "Eva"-Initiator Landeshauptmann Jörg Haider. Mit der "Eva" wolle man Bewusstsein dafür schaffen, dass es in Kärnten einzelne Persönlichkeiten gebe, die es als selbstverständlich erachten würden, im Stillen Außergewöhnliches für die Gemeinschaft zu leisten. In unserer Gesellschaft gehe man oft den falschen Weg, indem Vordergründiges unterstützt werde, wie etwa bei Misswahlen oder Oscarverleihungen, gab Haider zu bedenken. Dem solle die "Eva" gegenüberstehen, in deren Rahmen Frauen geehrt würden, die den Menschen Lichtblicke und Zukunftsperspektiven geben würden.
Auch Sozialminister Herbert Haupt strich hervor, dass diese "Engel des Alltags" Zusammenhalt und gemeinschaftliche Werte hochhalten würden. So hätten alle 1.600 nominierten Frauen viel mehr geleistet, als es in unserer Gesellschaft selbstverständlich sei.

Für Ingrid Stefan, die "Kärntnerin des Jahres", hielt der Landeshauptmann die Laudatio: Frau Stefan ist verheiratet und Mutter von acht Kindern, von denen vier schwerst behindert sind (zwei leibliche Töchter und zwei Buben, die seit ihrer Kindheit bei Familie Stefan in Obhut und Pflege sind). Von 1977 bis 1987 arbeitete Ingrid Stefan im Bereich des sanitären Hilfsdienstes in Wien, wo sie viele beeinträchtigte Kinder kennen und lieben lernte. 1989 ereilte die Familie ein schwerer Schicksalsschlag mit einem Unfall von Herrn Stefan, der seitdem partiell querschnittgelähmt ist. Während des Krieges in unseren südlichen Nachbarländern verschrieb sich Frau Stefan der Hilfe für die Flüchtlinge, organisierte u.a. eine Weihnachtsfeier für 50 Flüchtlingskinder und half einigen Menschen nach Kriegsende auch bei deren Rückkehr in die Heimat. Vor vier Jahren wurde außerdem eine an Alzheimer lebende Bekannte liebevoll zur Pflege und Betreuung in die Familie aufgenommen. Als Hauptpreis erhielt die "Kärntnerin des Jahres" einen Renault Twingo von Renault Aichlseder, weiters – wie auch die "Evas" 2 bis 5 – eine Skulptur der Glaskünstlerin Eva Starzacher.

Die weiteren 19 Frauen, die für ihren unvergleichbaren sozialen und karitativen Einsatz geehrt wurden sind: Aloisia Stieber aus Tschau/Riegersdorf, Karin Repnik aus St. Andrä, Brigitte Preihsl aus Benesirnitz/Sirnitz, Christl Müller aus Pogöriach/Feistritz, Anna-Maria Möderndorfer aus Gummern, Erika Oswald aus St. Ulrich/Maria Rain, Christa Sucher aus Radelsdorf/Liebenfels und ihre Mutter Juliane Knappinger aus Zweikirchen/Liebenfels, Angela Huber aus Reichenau/Ebene Reichenau, Johanna Loike aus Hintergumitsch/St. Gertraud, Irmgard Schöffmann aus Althofen, Adelinde Springer aus Ingolsthal/St. Salvator, Doris Trampitsch aus Edling/Weitensfeld, Hermine Breithuber aus Wölzing/St. Andrä, Waltraud Suntinger aus Weizelsdorf/Strau, Rosina Heldmann aus Göriach/Pusarnitz, Maria Jakowitsch aus Mettersdorf/St. Andrä, Berta Suppik aus Velden, Melanie Rabitsch aus Baldramsdorf, Senta Weinberger aus Draglsberg/Himmelberg.

Tief beeindruckt von den Leistungen aller 1.600 Nominierten zeigte sich auch die "Eva"-Jury, deren Vertreterinnen unisono hervorhoben, wie schwer die Wahl der zwanzig Evas gefallen sei: Juryvorsitzende Marina Zuzzi-Krebitz sprach beispielsweise von "langen Diskussionen und Kopfweh". Claudia Haider bezeichnete die "Evas" als "Meilensteine der Menschlichkeit", auf die man mit der Ehrung das Licht lenken wolle und Schwester Johanna Schwab verwies auf "1.600 Königinnen im Land". Bearbeitet wurden alle Nominierungen von Andrea Hofer aus dem Bürger-Büro des Landeshauptmannes, die sich "stolz auf all diese Frauen" zeigte. Weiteres in der Jury vertreten waren Altbürgermeistergattin Irmgard Guggenberger, Helga Kastner von der Kärntner Kinderkrebshilfe, die Künstlerin Gerhild Paska, Landesschulinspektorin Renate Kanovsky-Wintermann und LH-Büroleiterin Christa Jessenitschnig.
     
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