Burgstaller bei Besuch der BIM: Projekt "Die Zukunft gehört mir" der Industriellenvereinigung
soll Facharbeitermangel entschärfen
Salzburg (lk) - Das Bundesland Salzburg habe im Vergleich aller Regionen in den 25 Mitgliedstaaten
der Europäischen Union die niedrigste Frauenerwerbslosenquote. „Dennoch sind alle Maßnahmen zu unterstützen
und auszubauen, die Mädchen eine optimale Berufsorientierung ermöglichen. Vor allem müssen sie ermuntert
werden, Rollenklischees zu überwinden und in so genannte Männerdomänen einzudringen. Das könnte
auch mithelfen, die immer noch bestehenden deutlichen Einkommensunterschiede zwischen Mann und Frau zu verringern“.
Dies betonte Landeshauptfrau Mag. Gabi Burgstaller am Freitag (19. 11.) bei einem Besuch der Berufsinformationsmesse
BIM im Messezentrum Salzburg.
Sie informierte sich dabei auch über das Projekt „Die Zukunft gehört mir“ der Industriellenvereinigung,
mit dem junge Frauen und Mädchen zur Ausbildung in technischen Berufen motiviert werden sollen. „Es freut
mich als Frauenreferentin der Landesregierung ganz besonders, dass es gelungen ist, alle Infos, die die Mädchen
brauchen, wenn sie vor Berufs- und Bildungs-entscheidungen stehen, kompakt und übersichtlich zusammenzustellen.
Das ist ein tolles Beispiel für einen One-Stop-Service. Außerdem weiß ich aus meinen vielen Kontakten
mit jungen Leuten, dass sie dann, wenn sie die richtige Info haben, ohnehin die nächsten Schritte selber und
immer selbstständiger tun wollen“, so Burgstaller.
In der europäischen und österreichischen Industrie herrscht ein Mangel an Fachkräften, der sich
nicht zuletzt durch die Herausforderungen der New Economy weiter verstärken wird. Das bestätigt eine
Blitzumfrage, die die Industriellenvereinigung unter insgesamt 970 Unternehmen durchgeführt hat. Demnach sehen
82,7 Prozent einen steigenden Bedarf an Fachkräften in Österreich in den nächsten Jahren. Ein Großteil
der Fachkräfte wird in den Fachrichtungen Informatik sowie Maschinen- und Stahlbau gesucht. Großes Potenzial
ist dabei aus Sicht der Industrie vor allem bei weiblichen Arbeitskräften vorhanden, denn nur rund 22 Prozent
der Schüler an technischen und gewerblichen höheren Schulen sind Mädchen und nur 1,7 Prozent aller
Metallarbeiter sind Frauen, während 72 Prozent aller Verkäufer/innen weiblich sind. 57,3 Prozent der
befragten Unternehmer/innen glauben, dass ein verstärkter Einsatz von Frauen mithelfen kann, das Fachkräfteproblem
zu lösen.
Ziel des Projektes „Die Zukunft gehört mir“, bei dem auch das Büro für Frauenfragen & Chancengleichheit
sowie Frauen- und Mädchenberatungsstellen mitmachen, ist es daher, durch Kooperationen und PR-Aktivitäten
auf die Chancen von Mädchen und Frauen in industriellen Berufen verstärkt aufmerksam zu machen. Damit
soll einerseits die Wahl des Bildungsweges von Mädchen und andererseits die Wahl der Arbeitskräfte der
Unternehmen beeinflusst werden. Der Einladung zur Zusammenarbeit und gemeinsamen Präsentation durch die Industriellenvereinigung
sind neun Organisationen gefolgt, die ein attraktives Info-Paket für Mädchen zusammengestellt haben.
Besonders reizvoll am Stand der Industrie ist die Möglichkeit, selber an einer Fräsmaschine der Fa. Bosch
(Hallein) zu arbeiten. Außerdem ist ein Kurzvideo vom Girls´ Day 2003 zu sehen. |