Gehrer: Lehrerinnen und Lehrer haben sich Vertrauen und Wertschätzung verdient
Wien (bm:bwk) - Ein positives Bild über das differenzierte Schulsystem in Österreich und
über die österreichischen Lehrerinnen und Lehrer zeigt die heute in Amsterdam präsentierte OECD-Studie
„Attracting, Developing and Retaining Effective Teachers“ (2002-2004). „Gut bewertet wird das Schulsystem mit seinen
Verästelungen im Sekundar- (Gymnasium, Hauptschule) und Tertiärbereich (Gymnasium, berufsbildende höhere
Schulen). Junge Menschen können besser als in anderen Ländern zwischen verschiedenen Ausbildungswegen
wählen und wechseln“, so der Direktor der Schweizerischen Koordinationsstelle für Bildungsforschung in
Aarau, Stefan Wolter. Ebenfalls positiv aufgefallen sind das durchwegs gute Arbeitsklima in den österreichischen
Klassen, die Einführung von Bildungsstandards und die hohe Qualität der Ausbildung der Lehrerinnen und
Lehrer. „Unsere Lehrerinnen und Lehrer sind sehr gut ausgebildet, bieten einen guten Unterricht und engagieren
sich für ihre Schülerinnen und Schüler. Sie haben sich die Wertschätzung unserer Gesellschaft
verdient und sie haben es sich verdient, dass man ihnen für ihre Leistungen dankt und ihnen Vertrauen entgegenbringt“,
erklärte Bildungsministerin Elisabeth Gehrer.
Die Studie kommt weiters zum Ergebnis, dass die österreichischen Lehrenden über hohe Eigenverantwortung
bei der Gestaltung des Unterrichts verfügen. Bei der Aus- und Weiterbildung der Pflichtschullehrerinnen und
-lehrer wird die hohe Qualität der Vermittlung von pädagogischem Wissen und didaktischem Können
hervorgehoben. Positiv wird auch die Einführung der Bildungsstandards bewertet. Diese ermöglichen es
die Leistung der Schülerinnen und Schüler zu messen, gleichzeitig geben sie den Lehrpersonen die Möglichkeit,
selbst ihre eigene Leistung einzuschätzen.
Die Studie zeigt aber auch auf, dass die Schulleiter oft noch zu wenig auf Aufgaben wie beispielsweise die Schulentwicklung
vorbereitet sind. Sie bestätigt damit die Sinnhaftigkeit der von Ministerin Gehrer initiierten Leadership-Academy.
Weiteres wird angeregt, die Aus- und Weiterbildung des Lehrerpersonals nicht getrennt zu betrachten, sondern enger
miteinander zu verknüpfen. Dies wird im Rahmen der Weiterentwicklung der Pädagogischen Akademien zu Pädagogischen
Hochschulen umgesetzt. Die Studie stellt weiters eine geringe Mobilität der österreichischen Lehrerinnen
und Lehrer fest. Dies ist sowohl regional zu sehen als auch als geringe Mobilität zwischen den Berufsfeldern.
Außerhalb der Berufsschulen wechseln nur wenige Lehrerinnen und Lehrer zwischen einem Beruf in der Wirtschaft
und dem Lehrberuf. |