OECD-Studie zeigt Differenzierung des Schulwesens und hohes Niveau der Lehrpersonen positiv auf  

erstellt am
19. 11. 04

Gehrer: Lehrerinnen und Lehrer haben sich Vertrauen und Wertschätzung verdient
Wien (bm:bwk) - Ein positives Bild über das differenzierte Schulsystem in Österreich und über die österreichischen Lehrerinnen und Lehrer zeigt die heute in Amsterdam präsentierte OECD-Studie „Attracting, Developing and Retaining Effective Teachers“ (2002-2004). „Gut bewertet wird das Schulsystem mit seinen Verästelungen im Sekundar- (Gymnasium, Hauptschule) und Tertiärbereich (Gymnasium, berufsbildende höhere Schulen). Junge Menschen können besser als in anderen Ländern zwischen verschiedenen Ausbildungswegen wählen und wechseln“, so der Direktor der Schweizerischen Koordinationsstelle für Bildungsforschung in Aarau, Stefan Wolter. Ebenfalls positiv aufgefallen sind das durchwegs gute Arbeitsklima in den österreichischen Klassen, die Einführung von Bildungsstandards und die hohe Qualität der Ausbildung der Lehrerinnen und Lehrer. „Unsere Lehrerinnen und Lehrer sind sehr gut ausgebildet, bieten einen guten Unterricht und engagieren sich für ihre Schülerinnen und Schüler. Sie haben sich die Wertschätzung unserer Gesellschaft verdient und sie haben es sich verdient, dass man ihnen für ihre Leistungen dankt und ihnen Vertrauen entgegenbringt“, erklärte Bildungsministerin Elisabeth Gehrer.

Die Studie kommt weiters zum Ergebnis, dass die österreichischen Lehrenden über hohe Eigenverantwortung bei der Gestaltung des Unterrichts verfügen. Bei der Aus- und Weiterbildung der Pflichtschullehrerinnen und -lehrer wird die hohe Qualität der Vermittlung von pädagogischem Wissen und didaktischem Können hervorgehoben. Positiv wird auch die Einführung der Bildungsstandards bewertet. Diese ermöglichen es die Leistung der Schülerinnen und Schüler zu messen, gleichzeitig geben sie den Lehrpersonen die Möglichkeit, selbst ihre eigene Leistung einzuschätzen.

Die Studie zeigt aber auch auf, dass die Schulleiter oft noch zu wenig auf Aufgaben wie beispielsweise die Schulentwicklung vorbereitet sind. Sie bestätigt damit die Sinnhaftigkeit der von Ministerin Gehrer initiierten Leadership-Academy. Weiteres wird angeregt, die Aus- und Weiterbildung des Lehrerpersonals nicht getrennt zu betrachten, sondern enger miteinander zu verknüpfen. Dies wird im Rahmen der Weiterentwicklung der Pädagogischen Akademien zu Pädagogischen Hochschulen umgesetzt. Die Studie stellt weiters eine geringe Mobilität der österreichischen Lehrerinnen und Lehrer fest. Dies ist sowohl regional zu sehen als auch als geringe Mobilität zwischen den Berufsfeldern. Außerhalb der Berufsschulen wechseln nur wenige Lehrerinnen und Lehrer zwischen einem Beruf in der Wirtschaft und dem Lehrberuf.
     
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