"Il Bambino Gesù" in der Kaiserlichen Hofburg  

erstellt am
18. 11. 04

Innsbruck (rms) - Zu Weihnachten wird die Geburt Jesu gefeiert. Abbildungen des Jesukindes begegnet man landläufig in Klöstern, Kirchen, Kapellen und vereinzelt auch in Museen. In der Adventzeit gibt es in Innsbruck eine weitere Gelegenheit sich mit kunstvoll gearbeiteten Jesukindskulpturen auseinanderzusetzen, nämlich im Rahmen der Ausstellung „Il Bambino Gesù. Italienische Jesukindfiguren aus drei Jahrhunderten“ in der Kaiserlichen Hofburg.

Mit der Verwirklichung dieses Ausstellungsprojektes ist für Bürgermeisterin Hilde Zach ein lang gehegter Wunsch in Erfüllung gegangen: „Seit acht Jahren bin ich hinter der Ausstellung her. Das erste Mal wurde ich auf die Sammlung von Hiky Mayr im Alten Dom von Brescia aufmerksam“, so Bgm. Hilde Zach, die die einzigartige Exposition noch unbedingt vor der Fertigstellung der endgültigen Heimstätte am Gardasee nach Innsbruck bringen wollte.

Trotz der seit Monaten laufenden Vorbereitungen hätte eine kurzzeitige Beschlagnahmung durch die italienische Polizei die Pläne von Bgm. Zach beinahe zerschlagen. Nur durch massive Anstrengungen aller Beteiligten und auf Grund der Tatsache, dass kein Nachweis über eine dubiose Herkunft einzelner Exponate erbracht werden konnte, ist es gelungen, die Ausstellung zeitgerecht in Innsbruck zeigen zu können. Auch für die Inhaberin der Sammlung, Hiky Mayr, ist es ein großes Glück, dass es zur Präsentation in Innsbruck gekommen ist: „Ich habe eine große Freude, dass meine Sammlung an einem solch noblen Ort wie der Innsbrucker Hofburg ausgestellt wird.“

Zur Ausstellung
Für Kurator Hannes Niederlechner ist die Sammlung an Jesukindskulpturen von Hiky Mayr auf Grund des reichhaltigen Querschnittes, die Bedeutendste auf diesem Gebiet. „Diese Kollektion stellt keine museale Sammlung dar sondern spiegelt unsere Glaubensgeschichte wieder. Die Skulpturen sind Andachtsbilder und strahlen deshalb eine besondere Atmosphäre aus“, so Niederlechner. Darüber hinaus, so der Kurator, sind die Räume in der Hofburg ideal: Im Foyer begegnet man eigens angefertigten barocken Vitrinen mit Darstellungen des Jesukindes. Weiter geht es im Barockkeller wo die restlichen Exponate der aus über 100 Schaustücken bestehenden Ausstellung, zu sehen sind. Insgesamt wird in Innsbruck ein Querschnitt aller wichtigen Epochen italienischer Jesukindskulpturen aus drei Jahrhunderten gezeigt. Die Palette der Darstellungen reicht vom zappelnden Kind in der Krippe bis zum schlafenden Knaben auf dem Kreuz und vom Kind in den Armen Marias bis zum stehenden Jesuskind als Weltenkönig. Gefertigt sind die Abbildungen aus Holz, Wachs, Glas, Ton und Papiermaché. Die kleinen Kunstwerke sind teilweise nackt oder mit kostbaren Kleidern, edlen Spitzenbesätzen, Applikationen von Perlen und farbigen Glassteinen verziert. Die einzelnen Exponate wurden über einen Zeitraum von 30 Jahren auf Antiquitätenmärkten sowie auf Reisen durch Italien zusammengetragen.

Insgesamt wurde viel Wert wurde darauf gelegt die Ausstellung als familienfreundliches Erlebnis zu gestalten. Neben dem Familienticket (8 € ohne Führung; 12 € mit Führung), das zwei Erwachsene und vier Kinder zum Eintritt berechtigt, wurde ein spezieller Text für die Kleinsten erarbeitet, der Kinder durch die Ausstellung begleiten soll. Darüber hinaus veranstaltet der Verein Per Pedes Tirol ein umfangreiches Führungsprogramm, das auch auf die Bedürfnisse von Familien abgestimmt wurde. Eine Tatsache, die besonders für Bürgermeisterin Hilde Zach wichtig war: „Der Familienschwerpunkt und das Generationenübergreifende liegt mir sehr am Herzen. Vor allem dieses Ausstellungsprojekt ist für alle vom Kleinkind bis zum Senior angedacht und passt wunderbar in das Geschehen im Advent.“

Beteiligte Sponsoren
Innsbrucker Kommunalbetriebe, Innsbruck Tourismus, Burghauptmannschaft Österreich, Burg– und Schlosshauptmannschaft Innsbruck, Tirol Werbung, Tiroler Sparkasse, Firma Felder KG (Hall), Hypo Tirol Bank sowie die Kulturabteilungen des Landes Tirol und der Stadt Innsbruck.

Die Ausstellung wird am 18. November um 19 Uhr im Riesensaal der Hofburg eröffnet und ist von 19. November bis einschließlich 31. Jänner 2005 täglich von 9 bis 17 Uhr zu sehen.
     
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