Wien (bm:bwk) - Der Ministerrat nahm am Dienstag (16. 11.) den Bericht
über Med-AUSTRON zur Kenntnis. „Das Projekt Med-AUSTRON ist eines der größten Forschungsprojekte
der österreichischen Geschichte und ein Meilenstein für die österreichische Forschungslandschaft“,
erklärte Bildungsministerin Elisabeth Gehrer. Med-AUSTRON soll als mitteleuropäisches Exzellenz-Zentrum
für Strahlenbehandlung und medizinische und nicht medizinische Forschung in Wiener Neustadt errichtet werden.
Die Gesamtkosten belaufen sich auf 116,6 Mio. Euro, bis zu 41 Mio. Euro werden vom Bund getragen.
Die Technologie von Med-AUSTRON besteht aus einer Teilchenbeschleunigeranlage mit deren Hilfe Ionen bereitgestellt
werden. Mit diesem Ionenstrahl können Tumore in der Nähe strahlenempfindlicher Organe wie etwa der Wirbelsäule
sowie spezielle Formen von Primärtumoren behandelt werden. Derzeit müssen Patienten mit derartigen Tumoren
im Ausland behandelt werden.
Im Vollbetrieb (2013) werden pro Jahr 1.200 Patienten behandelt werden können. Dafür sind 4 Behandlungsräume
vorgesehen.
Bei Med-AUSTRON soll eine neuartige Ionenstrahltherapie verwendet werden, die besser für die Behandlung geeignet
ist als die Therapieform mit Protonen. Zur Weiterentwicklung dieser neuartigen Ionentherapie ist Forschung notwendig.
Ionenstrahlen werden aber auch für die Materialforschung und biomedizinische Forschung gebraucht. Die Industrie
hat einen steigenden Bedarf an diesen Forschungsmöglichkeiten.
Der Vollbetrieb von Med-AUSTRON ist für 2013 geplant. Die dann anfallenden Betriebskosten werden auf 17,19
Mio. Euro geschätzt. Für die laufenden Kosten der nicht klinischen Forschung sagt der Bund im Vollbetrieb
maximal 5,5 Mio. Euro jährlich zu. Der Bund erhält dafür in angemessenem Umfang Nutzungszeiten für
die Forschung. |