Kärntens Schulen sollen rauchfrei werden  

erstellt am
17. 11. 04

LHStv. Ambrozy will durch Drogenforum nachhaltig Diskussionen forcieren
Klagenfurt (lpd) - „Keine Chance für Drogen – ABER: eine Chance für die Jugend!“ Unter diesem Titel fand am Dienstag (16. 11.) eine Pressekonferenz im Anschluss an das Drogenforum „Helfen statt strafen“ statt. Anlass dafür war der jüngst bekannt gewordene Drogenfall an einer Klagenfurter Schule. Das Drogenforum soll nachhaltig die Diskussion über dieses Thema forcieren, sagte Gesundheitsreferent LHStv. Peter Ambrozy.

Ambrozy berichtete über eine Reihe von bereits im Drogenforum diskutierte Vorschläge: „Wir sind der einhelligen Auffassung, an Schulen Koordinatoren zu implementieren, die sich intensivst mit dem Thema Suchtprävention auseinandersetzen.“ Dieses geschulte Personal soll eine Schaltstelle nach innen und außen sein, das heißt Ansprechpartner für Schüler, Eltern sowie Lehrer und eine Verbindung zur Landesstelle Suchtprävention, erklärte Ambrozy, der das Thema Drogen aber keinesfalls vom Lehrpersonal weggeschoben sehen will.

Kärntens Schulen sollen aber auch rauchfrei werden und daher würde es künftig für Schüler und Lehrer ein Rauchverbot in der Schule geben, kündigte der Gesundheitsreferent an. „Studien haben gezeigt, dass nur zwei Prozent der Nichtraucher Haschisch konsumieren“, berichtete Ambrozy. Als weitere Maßnahme soll das Programm „Step by Step“ noch intensiver in den Schulen eingeführt werden. „Es handelt sich dabei um ein spezielles Computerprogramm für Pädagogen, das helfen soll gefährdete Schüler zu erkennen, erklärte der Gesundheitsreferent.

Weiters wurde von Ambrozy vorgeschlagen, das bestehende Programm „Way Out“ zu verstärken. „Junge Drogenkonsumenten, die aus ihrer Situation herauskommen wollen, haben hier die Möglichkeit zu Einzelgesprächen und Gruppentherapien“, betonte der Gesundheitsreferent. Außerdem wolle er sich für eine Forcierung von Seminaren und Ausbildungen für Lehrer und Eltern einsetzen und auch Schulärzte stärker einbinden“, so Ambrozy. Außerdem soll, um die sehr effiziente Arbeit der Landesstelle Suchtprävention noch weiter auszubauen, diese um eine Fachkraft aufgestockt werden.

Generelle Harnscreenings oder Überwachungskameras in den Pausenhöfen würden laut Ambrozy gar nichts bewirken. „Es ist viel wichtiger, dass durch Kommunikation zwischen Eltern, Pädagogen und Lehrern konkrete Verdachtsfälle schnell erkannt werden und daraufhin der Schularzt Harnproben als Therapiebegleitung untersuchen kann“, so der Gesundheitsreferent.
     
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