Brüssel (eu-int) - EU und USA haben sich auf erste Maßnahmen verständigt, die zur Erhöhung
der Sicherheit des Containertransports beitragen sollen. Diese auf eine Erleichterung des Handels abzielenden Maßnahmen
sehen für beide Seiten annehmbare Sicherheitsstandards und Partnerschaftsprogramme für die Industrie
vor und wurden im Rahmen des am 22. April 2004 in Washington unterzeichneten Abkommens zur Ausweitung des Zollabkommens
EG-USA auf Fragen der Zusammenarbeit im Bereich der Handelssicherheit (vgl. IP/04/525) angenommen.
Die am Montag (15. 11.) im Gemischten Ausschuss EG-USA für Zusammenarbeit im Zollbereich angenommenen
Maßnahmen umfassen die Schaffung eines Netzwerks für den Informationsaustausch, die Einigung auf Mindestanforderungen
für alle europäischen Häfen, die sich an der Containersicherheitsinitiative (CSI) der USA beteiligen
wollen, und die Ermittlung bewährter Vorgehensweisen für Sicherheitskontrollen im internationalen Handel.
Geplant ist auch ein Pilotprojekt, in dessen Rahmen getestet werden soll, ob bei Ladungen, die im Transitverkehr
sowohl die USA als auch die EU durchlaufen, ein Austausch von Informationen über die Umladungen und die noch
an Bord verbleibende Fracht möglich ist, um den Zollbehörden die Ermittlung, Überwachung und Bewertung
der mit den Umladungen einhergehenden Risiken zu ermöglichen. Beide Seiten halten den Informationsaustausch
für die Sicherheit im internationalen Handel für unverzichtbar und beschlossen daher, entsprechende Standards
zu definieren und einzuführen. Die USA schlugen der Europäischen Kommission darüber hinaus vor,
Verbindungsbeamte zum National Targeting Centre der US-amerikanischen Zoll- und Grenzschutzbehörde zu entsenden,
um den Informationsaustausch weiter zu verbessern, die Weitergabe bewährter Vorgehensweisen zu ermöglichen
und gemeinsame Risikoindikatoren im Hinblick auf die vom Terrorismus ausgehende Gefahr festzulegen.
Mit dem Ziel, den internationalen Handel bei gleichzeitiger Sicherung der Handelskette zu erleichtern, werden europäische
und US-amerikanische Experten die in der EG und den USA durchgeführten Partnerschaftsprogramme für die
Industrie untersuchen und aufbauend auf den Ergebnissen dieser Studie im weiteren Verlauf für beide Seiten
annehmbare, wechselseitige Partnerschaftsprogramme für die Industrie entwickeln.
Beide Seiten erkannten an, dass neue Technologien zur Effizienzsteigerung und Erhöhung der Sicherheit in der
internationalen Handelskette beitragen können und verständigten sich auf die Gründung einer gemeinsamen
Arbeitsgruppe, die die neuesten Entwicklungen beobachten und deren Anwendung in Betracht ziehen soll.
Die Maßnahmen sind ein erster Schritt auf dem Weg zur uneingeschränkten Anwendung des CSI-Abkommens
mit den Vereinigten Staaten und werden durch weitere Maßnahmen ergänzt, in deren Rahmen sich beide Seiten
gleichermaßen für die Erhöhung der Sicherheit in Europa und den USA einsetzen werden.
Der Gemischte Ausschuss schlug mit Blick auf das allgemeine Ziel der gegenseitigen Anerkennung und Wechselseitigkeit
von Maßnahmen und Standards eine weiterführende Zusammenarbeit der Kommission mit der US-amerikanischen
Zoll- und Grenzschutzbehörde vor, um dann im Frühjahr 2005 erste Ergebnisse der vorgeschlagenen Maßnahmen
und weitere Empfehlungen unterbreiten zu können. Sollte sich die Zusammenarbeit der europäischen und
US-amerikanischen Zollbehörden als fruchtbar erweisen, könnte diese auch auf andere Verkehrsträger
ausgedehnt werden. |