Die phantastischen Welten des Wilhelm Busch  

erstellt am
16. 11. 04

neuebuehnevillach: Kärntner Tänzerin Anna Hein in Uraufführung „Es grunzen die Engel, die Schweine, sie singen“
Villach - Die satirischen, lustigen und unter der Oberfläche stets kritischen Weltbetrachtungen von Wilhelm Busch sind Jung und Alt ein Begriff. Klug beobachtet zeigen sie Menschliches und Allzumenschliches, eingefangen in der ihm so typischen und zeitlosen Verskunst. „Unsere Produktion ‚Es grunzen die Engel, die Schweine sie singen’ ist eine Ode an Wilhelm Busch. Wir lüften die humorvolle Decke und zeichnen ein vielschichtigeres Bild des genialen Schöpfers: Busch als Magier, Vordenker und kompromissloser Spiegel der Gesellschaft“, so Regisseurin und Choreographin Katrin Ackerl Konstantin. Uraufführung der „Ballett-Komödie“ ist am 20. November um 20 Uhr in der neuebuehnevillach. Für die international erfolgreiche Tänzerin Anna Hein ist es bereits das zweite Heimspiel in der neuebuehnevillach.

Kaleidoskop aus verschiedenen Theaterformen
Ist es möglich, den Strich und Reim von Wilhelm Busch einzufangen und ihm eine theatrale Kraft zu verleihen? Diese Frage war Beweggrund für Katrin Ackerl Konstantin sich intensiv mit den Werken von Wilhelm Busch zu beschäftigen: „Beginnt man sich in die Welt von Bildern zu vertiefen, entstehen Tausende von Assoziationen, Gefühle und Erinnerungen“, so die Regisseurin. Es sei ein außerordentliches Vergnügen gewesen, verschiedene Künstler mit der Herausforderung zu betrauen, ihre eigenen Gedanken und Assoziationen zu den Zeichnungen und Geschichten von Wilhelm Busch zu entwickeln. „Ich habe sie mit meinen eigenen vermischt und ein Kaleidoskop aus verschiedenen Theaterformen entworfen, das der Magie, der Phantasie aber auch der Psychologie unserer Laster und unserer Lüste huldigt.“

Wilhelm Busch als Schöpfer, Magier und Erzähler
Wenn man die Bühne betritt, betritt man die Innenwelt des Wilhelm Busch, eines skurrilen alternden Conferenciers (Erik Jan Rippmann). Die Requisiten hängen von der Decke, werden an den Seitenwänden fixiert und ragen aus dem Boden. Sie sind allesamt von den Zeichnungen von Wilhelm Busch inspiriert und weiterentwickelt (Bühnenbild: Christine Rippmann). Sie sind aus Karton und Stahl, hängen an Rollen, Flaschenzügen, Ventilatoren, Schiebeelementen, Klapp- und Drehvorrichtungen. Wilhelm Busch ist Schöpfer, Magier und Erzähler des Abends. Er entführt die ZuschauerInnen in seine phantastische Welt: In tiefe Abgründe und heilige Hallen, auf der Suche nach Engeln und der Begegnung mit Schweinen. Die Tänzerin Anna Hein und Tänzer Alexander Sascha Leonhartsberger sind das ideale Paar, die Glücksuchenden der 20er Jahre und des Heile-Welt-Idylls der 40er Jahre. Busch jedoch, ganz Visionär, hat sich seine Wünsche abgeschminkt und fristet in einer desolaten Welt der Grausamkeit und menschlichen Zerstörung sein Dasein. Doch da er Schöpfer aller Geschöpfe dieses Abends ist, so sind auch die Tänzer ein Teil von ihm, ein Teil seiner Hoffnung und Liebe. Stück für Stück entblößen sich Schicksale, Obsessionen und Liebesbekenntnisse, eingebettet in humoristische Fragmente von Textauszügen, Zeichnungen und Episoden von Wilhelm Busch. Die Komposition stammt von Peter Herbert und Wolfgang Mitterer, die zu den profiliertesten Vertretern der zeitgenössischen Musik in Österreich zählen. Sigrid Elisa Pliessnig zeichnet für die Kostüme verantwortlich.


Regie und Choreographie: Katrin Ackerl Konstantin
Tanz: Anna Hein, Alexander Sascha Leonhartsberger
Schauspiel: Erik Jan Rippmann
Musikkomposition: Lemmbé Lokk, Peter Herbert, Wolfgang Mitterer
Bühne: Christine Rippmann
Kostüme: Sigrid Elisa Pliessnig

„Es grunzen die Engel, die Schweine sie singen“
Premiere am 20. November um 20 Uhr in der neuebuehnevillach. Weitere Vorstellungen: 23., 26., 27. November. Dezember: 2. – 4., 7. – 11., 14., 16., 17. jeweils um 20 Uhr. Vormittagsvorstellungen am 1. und 15. Dezember um 10 Uhr. Weitere

Informationen: http://www.neuebuehnevillach.at
     
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