Graz (lk) - Über Antrag von LH-Stellvertreter Dipl.-Ing. Leopold Schöggl
hat die Steiermärkische Landesregierung in der Sitzung am Montag (15. 11.) die „Forschungspreise des
Landes Steiermark 2004“ vergeben. Eine Jury unter dem Vorsitz von Landeshauptmann Waltraud Klasnic hatte vor kurzem
folgende Preisträger vorgeschlagen:
Den Hauptpreis des Jahres 2004 erhält Univ.-Prof. Dipl.-Ing. Dr. Jakob Woisetschläger vom Institut für
Thermische Turbomaschinen und Maschinendynamik der Technischen Universität Graz für seine Arbeit „Laser
optical investigation of turbine wake flow“ - „Untersuchung der Überschallströmung in modernen Turbinen
mittels neuartiger laser-optischer Messmethoden“. Die Messergebnisse von Univ.-Prof. Woisetschläger stellen
die Basis für die Entwicklung neuer Turbinen dar, womit künftig bei der Energieerzeugung in diesen Kraftwerken
die CO2-Emission vermieden wird.
Den Förderungspreis 2004 hat die Steiermärkische Landesregierung an Univ.-Prof. Dr. Marianne Hilf vom
Institut für Strafrecht, Strafprozessrecht und Kriminologie der Graz für ihre Arbeit „Die strafrechtliche
Verantwortlichkeit von Unternehmen, Verbänden mit Rechtspersönlichkeit in Österreich“ vergeben.
Den Erzherzog-Johann-Forschungspreis 2004 erhält Vizerektor Univ.-Prof. Dr. Martin Polaschek vom Institut
für Österreichische Rechtsgeschichte und Europäische Rechtsentwicklung der Universität Graz
für seine Arbeit „Im Namen der Republik Österreich! Die Volksgerichte in der Steiermark 1945 bis 1955“.
Der 38-jährige Vizerektor untersuchte in dieser Arbeit rund 6.600 gefällte Urteile. 3.800 Anklagen endeten
mit Schuldsprüchen. 12 mal wurde die Todesstrafe verhängt. Die Steiermark ist das einzige Bundesland,
das über eine derartige wissenschaftliche Arbeit verfügt. Polaschek untersuchte die Rolle prominenter
Nationalsozialisten, von NS-Richtern, der „illegalen Nationalsozialisten“, aber auch von „Denunzianten“ und „Ariseuren“.
Die Preisgelder betragen jeweils 10.900 Euro. |