Neuer Weg zum positiven Körpergefühl  

erstellt am
29. 11. 04

Moderates Ausdauertraining als Mittel gegen Prüfungsängste
Eisenstadt (blms) - Von berufstätigen Menschen wird lebenslanges Lernen gefordert. Viele Erwachsene fühlen sich durch diesen Anspruch überfordert, speziell dann, wenn Qualifizierungsnachweise von ihnen erwartet werden. Dieses Problem, das sehr viele Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer betrifft, wird nun näher beleuchtet. Im Rahmen einer Dissertationsstudie, die vom Land Burgenland, dem Kurzentrum und GesundheitsRessort Bad Tatzmannsdorf und von der Fachschule für soziale Betreuung in Pinkafeld unterstützt wird, setzt sich Mag. Manuela Karner mit dem Phänomen der Bewältigung von Prüfungsängsten auseinander. Frau Mag. Karner untersucht die mögliche Wirkung eines moderaten Ausdauertrainings, wie beispielsweise Joggen, Radfahren, Schwimmen oder Nordic Walking auf die Herabsetzung bzw. Steuerung von derartigen Körpergefühlen.

"Prüfungsangst beeinflusst nicht nur die Fähigkeit logisch zu denken, sondern auch die Konzentrations- und Merkfähigkeit nachhaltig negativ. Sie beeinflusst berufliche Karrieren und trägt dazu bei, dass viele Menschen nicht ihren Fähigkeiten entsprechend eingesetzt sind", erklärte dazu Gesundheitslandesrat Dr. Peter Rezar, denn ein nicht unbeträchtlicher Teil der Menschen, so Rezar weiter, versucht mit Alkohol und Medikamenten diesem Problem beizukommen und handelt sich damit noch ein zusätzliches Problem ein.

An der Studie nehmen 72 Studierende der Fachschule für soziale Betreuung in Pinkafeld teil, wovon 36 aktiv ein individuelles Ausdauertraining über einen Zeitraum von 6 Monaten absolvieren. 36 Personen fungieren als Kontrollgruppe – sie bewältigen ihre Ausbildung im herkömmlichen Geschehen. Sollte das moderate Ausdauertraining nachweislich positive Wirkung auf die Prüfungs-Angstbewältigung im Erwachsenenbereich zeigen, wird der Direktor der Fachschule, Mag. Karl Hirt, Empfehlungen, die sich aus der Studie ergeben, in den Schulalltag integrieren.

Sportwissenschaftlich begleitet wird das Vorhaben vom Institut für medizinische und sportwissenschaftliche Beratung in Maria Enzersdorf und Bad Tatzmannsdorf unter der Leitung von Prof. Hans Holdhaus und seinem Team. Weil "Kraft" und "Ausdauer" für die Lebensqualität der Menschen auch in Zukunft entscheidend sind, wurde in Bad Tatzmannsdorf ein Angebotsbereich "GesundheitAktiv" eingerichtet und die Zusammenarbeit mit Prof. Holdhaus gestartet, betonte der Vorstandsdirektor der Kurbad Tatzmannsdorf AG, Mag. Rudolf Luipersbeck. Aus dieser Kooperation heraus hätte sich dann auch die Unterstützung der aktuellen Untersuchung ergeben.

Dazu Mag. Manuela Karner abschließend: "Im konsequenten Ausdauertraining ist Eigenlob möglich. Ängstliche Personen haben vielleicht zum allerersten Mal von sich aus etwas geleistet, ein Training absolviert. Dieses positive Körpergefühl ist auf die Bewältigung von Prüfungsängsten übertragbar. Ungünstige, abwertende, hinderliche Gedanken können durch eine motivierende, positive, das Selbstwertgefühl stützende Tätigkeit im Ausdauerbereich ersetzt werden."

Die Dissertationsstudie von Frau Mag. Karner läuft seit September 2004 und findet im März nächsten Jahres ihren Abschluss. Aktuelle Ergebnisse und nähere Informationen sind der Homepage der Fachschule für soziale Betreuung in Pinkafeld unter www.fsb-pinkafeld.at zu entnehmen.
     
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