Wien (nöwpd) - Ein gigantisches Ausbauprogramm mit einer massiven Gewichtsverlagerung
in die Fruchtzubereitung hat sich die Agrana für die nächsten drei Jahre vorgenommen. Wie Generaldirektor
Johann Marihart im Rahmen eines umfassenden Konzernberichtes bekanntgab, soll sich der weltweite Gruppenumsatz
von 866 Millionen Euro im Geschäftsjahr 2003/04 auf 1,75 Milliarden im Geschäftsjahr 2007/08 mehr als
verdoppeln. Bei stagnierendem Zuckerumsatz und einem moderat wachsenden Stärkebereich werden das die weltweit
explodierenden Aktivitäten im Fruchtgeschäft möglich machen. Dessen Anteil soll von derzeit knapp
fünf Prozent um mehr als das Zwanzigfache auf 50 Prozent des Konzernumsatzes gesteigert werden. Der Zuckeranteil
wird in diesem Zeitraum von derzeit 72 Prozent auf 35 Prozent zurückgehen und mit rund 620 Millionen Euro
annähernd gleich bleiben.
Sowohl die Zuckermarktordnung der EU als auch die absehbare Entwicklung des Weltmarktes stehen einer weiteren Expansion
dieses Geschäftsfeldes im Wege. "Aus dieser Sache werden wir nicht ganz ungeschoren herauskommen,"
betonte Vorstandsdirektor Walter Grausam. Von den elf Zuckerfabriken stehen drei in Niederösterreich (Marktanteil
in Österreich 90 %) und jeweils zwei in Ungarn (37 %), Tschechien (20 %), Slowakei (27 %) und Rumänien
(30 %).
Die fünf Standorte der Stärkeproduktion sind in Gmünd, Aschach, Hörbranz sowie in Ungarn und
Rumänien. Deren Jahresumsatz soll von knapp 200 auf 250 Millionen Euro wachsen. Die Zahl der Frucht-Standorte
beläuft sich zur Zeit auf 37 - 23 innerhalb und 14 außerhalb Europas - und wird sich nach der kartellbehördlichen
Genehmigung auf 53 erhöhen.
Derzeit noch offen ist die Frage, ob die Agrana in die Biospritproduktion einsteigt. Sollte diese Entscheidung
positiv und für einen Standort in Österreich ausfallen, werde dieser jedenfalls an der Wasserstraße
Donau liegen, sagte Marihart. (mü) |