UNICE-Präsidentenrat: Änderungsdruck
für die europäischen Volkswirtschaften erhöht sich weiter – IV setzt neue Lissabon-Strategie Initiative
in Österreich um
Den Haag (PdI) - Auf dem UNICE-Präsidentenrat - dem Treffen der Präsidenten der Europäischen
Arbeitgeber- und Industriepräsidenten - wurden am Freitag (26. 11.) Vormittag intensiv die massiven Herausforderungen
für die Europäische Wirtschaft diskutiert: „Die Wirtschafts- und Währungspolitik der Vereinigten
Staaten, der hohe Ölpreis und die nicht erledigten Hausaufgaben bei den Strukturreformen in Europa selbst
setzen die europäischen Unternehmen massivst unter Druck. Dazu kommt die intensiver werdende Herausforderung
aus Südostasien. Die Devise für die europäischen Volkswirtschaften lautet daher: Strukturreformen
weiter vorantreiben, Wachstumspotenziale freilegen, insbesondere Innovation zur Kultur machen“, erklärte der
Präsident der Industriellenvereinigung (IV) und Vertreter Österreichs in dem stärksten und schlagkräftigsten
Arbeitgeberdachverband auf europäischer Ebene, Dr. Veit Sorger, nach dem Treffen. „Die Dramatik der Herausforderungen
für Europa wird bislang unterschätzt“, waren sich die europäischen Arbeitgebervertreter einig.
Sorger sprach sich in diesem Zusammenhang gegen radikales Cost-cutting aus: „Die Kosten müssen angepasst werden,
es muss zu größerer Flexibilisierung am Arbeitsmarkt aber auch bei den Arbeitszeiten kommen, daran führt
kein Weg vorbei. Über die Kosten allein wird der internationale Wettbewerb aber nicht zu gewinnen sein. Wir
müssen daher noch mehr in Innovation investieren und an allen Schrauben der Innovationspolitik und der Innovationsbemühungen
in Unternehmen selbst drehen: Das betrifft Bildung und Qualifikation, Forschung und Entwicklung, aber auch unternehmerische
Gesinnung und vor allem die Bereitschaft zu Flexibilität und Mobilität.“ Es sind die Prozess- und Produktinnovationen,
innovatives Management die jenen Vorsprung auf kompetitiven Märkten schaffen, der notwendig ist, um gegenüber
Niedrigkostenproduzenten wie China zu reüssieren.
Auf dem Präsidentenrat setzte zudem der neue Präsident der italienischen Industriellenvereinigung Confindustria,
Fiat- und Ferrari CEO Luca di Montezemolo, eine Initiative, die nationale Umsetzung der Lissabon-Ziele voran zu
treiben. Gemeinsam mit ihren Regierungen und den zum Teil involvierten Sozialpartnern sollen bis zum mid term EU-Gipfel
im März 2005 die nationalen Prioritäten aus der Lissabonstrategie bis 2010 definiert und eine Umsetzungs-Road
map erstellt werden. Sorger unterstützte diesen Vorstoß aktiv und kündigte eine solche weitere
Initiative der IV auch für Österreich an.
Am UNICE-Präsidentenrat nahmen Dr. Veit Sorger, Präsident der Industriellenvereinigung (IV), und UNICE-Vizepräsident
DI Peter Mitterbauer für Österreich im niederländischen Den Haag, teil. Mit Jahreswechsel 2004/2005
wird Veit Sorger Vizepräsident dieses wichtigsten europäischen Unternehmerverbandes. Die Vizepräsidentschaft
Peter Mitterbauers endet zu diesem Zeitpunkt. |