Preiserhöhungen nur im unbedingt erforderlichen Ausmaß
Wien (pwk) - Die Preise auf den Energiemärkten sind heuer generell stark angestiegen. So haben
sich allein von Jänner bis August 2004 die Importpreise von Kohle um 23 % und von leichtem Heizöl um
31 % erhöht, die Rohölsorte Brent ist um 48 %, Koks sogar um über 150 % teurer geworden. Die Preisformeln
in den Verträgen mit den Produzenten von Gas sehen eine Bindung des Gaspreises an die Preise von Ölprodukten
vor. Die Anpassung erfolgt nicht sofort, sondern verzögert auf der Basis eines gleitenden Durchschnitts der
Vormonate. Dies hat einerseits zur Folge, dass die Volatilität und die heftigen Preisausschläge der Ölmärkte
auf dem Gasmarkt stark gemildert und zeitlich verteilt auftreten. Andererseits ist heute bereits erkennbar, dass
und wie in den nächsten Monaten die Gasimportpreise ansteigen werden.
Mit dieser Situation sind alle Gashandels und -versorgungsunternehmen konfrontiert, nicht nur in Österreich,
sondern in allen europäischen Ländern. Die Einstandspreise für Gas sind der bedeutendste Kostenfaktor
in ihrer Kalkulation, daher ist es erforderlich, dass die Versorgungsunternehmen je nach ihrer individuellen Situation
die Preise dem gestiegenen Kostenniveau anpassen. So sind die Gaseinstandspreise der Versorgungsunternehmen seit
dem
zweiten Halbjahr 2003 um etwa 20 % angestiegen. Die Anpassungen der österreichischen Versorgungsunternehmen
sind zum Teil bereits erfolgt oder werden über die nächsten Monate wirksam.
"Dass die Preiserhöhungen nur im unbedingt erforderlichen Ausmaß erfolgen und nicht länger
als durch die Erhöhung der Einstandskosten notwendig in Kraft bleiben, ergibt sich nicht nur aus der Konkurrenz
am Gasmarkt, sondern vor allem aus der Konkurrenz zu anderen Energieträgern", erklärt der Obmann
des FGW Helmut Miksits. |