LH Josef Pühringer bei israelischem Staatspräsidenten Katsav  

erstellt am
26. 11. 04

In Jerusalem Einladung zur Mitwirkung im Hartheim-Komitee angenommen
Jerusalem / Linz (lk) - Vom israelischen Staatspräsidenten Moshe Katsav wurde Oberösterreichs Landeshauptmann Dr. Josef Pühringer am Mittwoch (24. 11.) in Jerusalem empfangen. Präsident Katsav hatte zuletzt Ende Oktober im Rahmen seines Staatsbesuches in Österreich das ehemalige Konzentrationslager in Mauthausen besucht und zeigte sich gegenüber dem Landeshauptmann beeindruckt von der Art der Bewältigung der Geschichte in Oberösterreich.

Pühringer verwies auf die zahlreichen Bemühungen, mit den dunklen Kapiteln der Geschichte sorgsam umzugehen und daraus Lehren zu ziehen. So sei etwa in Schloss Hartheim, einer ehemaligen Euthanasieanastalt der Nationalsozialisten, mit einem Aufwand von rund 25 Millionen Euro ein Lern- und Gedenkort und damit eine internationale Begegnungsstätte vor allem für die Jugend entstanden. Eine Dauerausstellung beschäftigt sich mit dem Umgang der Gesellschaft mit behinderten Menschen und dem Wert des Lebens in den verschiedenen Epochen und spannt den Bogen bis zu Fragen nach den ethischen Grenzen aktueller Entwicklungen in Medizin und Biowissenschaften. Auch die Gedenkstätte für die Opfer wurde erneuert.

Landeshauptmann Pühringer sprach gegenüber dem israelischen Staatspräsidenten die Einladung aus, am internationalen Proponentenkomitee für die in Gründung befindliche "Stiftung Lern- und Gedenkort Schloss Hartheim" mitzuwirken, was Katsav ihm auch spontan zusagte.

Weiteres Gesprächsthema war ein oberösterreichisch-israelisches "Memorandum of Understanding" für den Kulturbereich, das Pühringer im Anschluss an das Gespräch mit dem Staatspräsidenten im Kulturministerium unterzeichnete.

Oberösterreich will aber auch die wirtschaftlichen Beziehungen mit Israel verstärken, das weltweit zu den besten Hochtechnologiestandorten gehört. Besonders die Exporte Oberösterreichs nach Israel seien noch ausbaufähig, so Pühringer. Im Bildungsbereich besteht bereits eine Partnerschaft zwischen der Johannes Kepler Universität Linz und der Universität Haifa.
     
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