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PISA-Studie |
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erstellt am
24. 11. 04
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BM Gehrer mahnt sorgfältigen Umgang mit PISA-Daten ein
Wien (bm:bwk) - Die Bildungsministerin wird sich mit den Ergebnissen der jüngsten PISA-Studie
- unter Einbeziehung von Wissenschaftern, Lehrerinnen und Lehrern und sachkundigen Bildungspolitikern - sorgfältig
auseinander setzen und unter Berücksichtigung der international vereinbarten Sperrfrist die Öffentlichkeit
informieren.
Hierfür ist die genaue Analyse
* aller Ergebnisse im internationalen Vergleich
* der Einzelergebnisse Österreichs in allen untersuchten Bereichen
* der Veränderungen Österreichs und weiterer Teilnehmerstaaten gegenüber den
Ergebnissen von PISA 2000
unabdingbare Voraussetzung.
Diese Analysen werden unter Federführung des nationalen PISA-Verantwortlichen und Vorsitzenden der Zukunftskommission,
DDr. Günter Haider durchgeführt.
Die Vorabveröffentlichung über PISA 2003 entspricht in keiner Weise den Ansprüchen an einen sachgerechten
Umgang mit den Ergebnissen von Leistungsvergleichen. Schlichte Rangplätze sagen nichts über eine relative
Position eines Staates im Vergleich z.B. zum OECD-Durchschnitt aus. Im Übrigen hat sich zur Bewertung von
vorab veröffentlichten Daten heute der Vorsitzende des nationalen PISA-Zentrums DDr. Günter Haider geäußert.
Nach der Veröffentlichung der ersten PISA-Untersuchung 2001 hat die Bundesministerin Herrn DDr. Haider mit
der Leitung der Zukunftskommission beauftragt. Diese hat einen Maßnahmenkatalog erstellt, der auf breitester
Basis diskutiert wurde, und sich in einigen Bereichen bereits in einer Umsetzungsphase befindet.
Mit der Ausarbeitung von Bildungsstandards wird ein gemeinsamer Maßstab für den Vergleich der Kompetenzen
gesetzt. Eine weitere Maßnahme wurde im Bereich der Professionalisierung des Lehrberufs durch die Einführung
der Leadership-Academy gesetzt.
Schwerpunkte zum Zwecke der Qualitätsverbesserung stellen die in Auftrag gegebenen Studien wie die PIRLS–Untersuchung
der Lesekompetenz im Volksschulbereich dar. Wie bei PISA werden sie einer gründlichen Analyse unterzogen,
um entsprechende Maßnahmen setzen zu können.
Zu Beginn des 2. Semesters (Schuljahr 2004/05) werden in allen 6. Schulstufen (2. Klasse HS, 2. Klasse AHS) Lesetests
durchgeführt. Damit können die Lehrerinnen und Lehrer konkrete Rückschlüsse über die Lesefähigkeit
ihrer Schülerinnen und Schüler erhalten und entsprechende Maßnahmen im Unterricht setzen.
Diese Lesetests werden durch eine intensive Lehrerfortbildung begleitet.
Alle Weichenstellungen, verknüpft mit einer früheren Förderung insbesondere der Stärkung des
Bildungs- und Erziehungsauftrages in Kindergärten, einer Stärkung der individuellen Förderung aber
auch der Ausbau der gestarteten Initiative „Schule nach Maß“ (Nachmittagsbetreuung) sind von zentraler Bedeutung
für die Weiterentwicklung des Bildungssystems.
Alle Studien münden in der Aussage, dass es im Wesentlichen bei der Weiterentwicklung des Bildungssystems
auf die Qualität des Unterrichtes ankommt und nicht primär auf die Schulorganisation. Daher wird die
Neugestaltung der Lehreraus- und -weiterbildung die zentrale Rolle einnehmen.
Die Bildungsministerin weiß, dass grundlegende Veränderungen eines langen Atems bedürfen. Bildungspolitik
braucht konsequentes und verlässliches Handeln, aber auch Zeit, damit eingeleitete Weiterentwicklungen ihre
Wirkung entfalten können.
Da es unser gemeinsames Interesse ist, das österreichische Bildungssystem nach vorne zu bringen, fordert die
Bildungsministerin Elisabeth Gehrer alle Verantwortlichen nachdrücklich zu einem sachgerechten Umgang mit
den Ergebnissen der PISA-2003-Studie auf. |
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Broukal: Wann wachen Schüssel und Gehrer endlich auf?
"Lest nach im SPÖ-Bildungsprogramm!"
Wien (sk) - Als "dramatisch" bezeichnet SPÖ-Wissenschaftssprecher Josef Broukal den
in den Medien kolportierten Absturz Österreichs bei der PISA-Studie 2003. "Wenn es stimmt, dass Österreich
bei der Lesekompetenz auf den 19. Platz abgestürzt ist, dann haben wir es hier mit einer wirklichen Katastrophe
zu tun, die eins zu eins auf die radikale Kürzungspolitik der schwarz-blauen Bundesregierung - insbesondere
auf den fahrlässigen Kurs der amtsmüden Bildungsministerin Gehrer - zurückzuführen ist",
so Broukal Mittwoch (24. 11.) gegenüber dem Pressedienst der SPÖ. "Es ist wie bei den Unis:
Einmal ist der Ofen aus. Fehlendes Geld wird zu fehlender Qualität."
Wie der SPÖ-Wissenschaftssprecher betonte, müssten nach solch einem Ergebnis alle Alarmglocken schrillen.
Die SPÖ stehe gerne zur Verfügung, um mit der Regierung effektive Maßnahmen zur Hebung der Schulqualität
zu besprechen. Im SPÖ-Bildungsprogramm, das am kommenden SPÖ-Bundesparteitag beschlossen werden soll,
könnten Schüssel und Gehrer eine Menge Anregungen finden, wie es besser funktionieren kann. |
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Rossmann sieht Handlungsbedarf
"Mehr Augenmerk auf die Unterrichtssprache Deutsch vor allem hinsichtlich der Kinder
mit nichtdeutscher Muttersprache"
Wien (fpd) - "Es herrscht Handlungsbedarf", kommentierte FPÖ-Bildungssprecherin Mares
Rossmann die bekannt gewordenen Zahlen der PISA-Studie. Von einer Katastrophe zu sprechen, wie die Opposition dies
tue, sei aber übertrieben.
Man müsse nun rasch zum Abschluß der Zukunftskommission kommen und mit der Umsetzungsphase beginnen,
verlangte Rossmann. Zahlreiche Ergebnisse der Kommission lägen bereits am Tisch, man müsse sie nur umsetzen.
Zur von der Studie diagnostizierten Leseschwäche meinte Rossmann, daß die Befürchtung, daß
viele Schüler die Unterrichtssprache nicht beherrschen würden, sich leider immer mehr bewahrheite. Schwerpunkte
werde man bei der Früherziehung setzen müssen. Im Besonderen müsse hier mehr Augenmerk auf die Unterrichtssprache
Deutsch vor allem hinsichtlich der Kinder mit nichtdeutscher Muttersprache gelegt werden. Kritik übte Rossmann
an der SPÖ, die nachhaltige zukunftsgerichtete Veränderungen bei den Schulgesetzen blockiere, indem sie
im Konvent eine Zweidrittelmehrheit verunmögliche. |
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PISA-Absturz Österreichs liegt an Säumigkeit Gehrers
Brosz: Bildungsministerin hat keinerlei Konsequenzen aus PISA 2000 gezogen
Wien (grüne) - Den Bildungssprecher der Grünen, Dieter Brosz, verwundert der offensichtliche
Absturz Österreichs in der neuen PISA-Studie nicht. "PISA 2000 hat die Schwächen des österreichischen
Schulsystems deutlich aufgezeigt. Im Vergleich mit zehn anderen EU-Staaten wirkte Österreichs System neben
jenem Deutschlands sozial am selektivsten, die MigrantInnen schnitten am schlechtesten ab und die Mädchen
wiesen in Mathematik und Naturwissenschaften signifikante Rückstände auf. Die Verschlechterung bei der
neuen Studie ist das Ergebnis des Ausruhens auf nicht vorhandenen Lorbeeren," so Brosz.
"Bildungsministerin Gehrer hat das damalige Ergebnis von Platz zehn als Weltklasse schöngeredet, aber
keinerlei Konsequenzen aus PISA 2000 gezogen," so Brosz weiter. Peinlich wirke nun Gehrers Ankündigung
aus dem Jahr 2002, die Anzahl der leseschwachen SchülerInnen in Österreich um die Hälfte zu reduzieren.
Sie wollte damit die EU-weite Zielsetzung einer Reduktion um 20% übertreffen. "Außer vollmundigen
Ankündigungen hat Gehrer keinerlei Maßnahmen gesetzt. Das von ihr immer wieder propagierte Projekt 'Lesefit'
ist ein Rohrkrepierer. Die meisten LehrerInnen haben davon noch nicht einmal etwas gehört," so Brosz
weiter.
Offenbar will Gehrer nun versuchen, den desaströsen Ergebnissen der neuen PISA-Studie durch eine Kritik an
der Methodik den Wind aus den Segeln zu nehmen. Das sei schon in Aussagen im Budgetausschuss des Parlaments deutlich
geworden. "Sich nun durch Kritik an der verbesserten Methodik aus der Verantwortung stehlen zu wollen, während
sie vor drei Jahren, als die Ergebnisse ihr gepasst hatten, 'Weltklasse' gerufen hat, ist hochgradig unseriös
und entbehrt jeder Glaubwürdigkeit", so Brosz. |
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