Manfred Nowak erhält eines der wichtigsten Mandate der Menschenrechtskommission
Wien/Genf (bmaa) - Der österreichische Menschenrechtsexperte, Professor Dr. Manfred Nowak, wurde
am 23. November vom Vorsitzenden der Menschenrechtskommission der Vereinten Nationen zum VN-Sonderberichterstatter
gegen Folter (Special Rapporteur on torture and other cruel, inhuman or degrading treatment or punishment) ernannt.
Nowak tritt damit am 1. Dezember die Nachfolge des Niederländers Theo van Boven an, der dieses Mandat die
letzten drei Jahre innehatte. Österreich hatte die Kandidatur von Prof. Nowak offiziell unterstützt.
Das Mandat des Sonderberichterstatters zu Folter gehört zu einem der wichtigsten aber auch schwierigsten Mandate
der Menschenrechtskommission. 1985 eingerichtet erfasst es alle Staaten, unabhängig davon, ob diese Vertragsparteien
der Anti-Folterkonvention (CAT) sind. Die wesentlichsten Aufgaben des Sonderberichterstatters sind die Übermittlung
dringender Appelle an Staaten betreffend Einzelpersonen, die angeblich von Folter bedroht sind, die Durchführung
von Länderbesuchen sowie die jährliche Berichterstattung an die Menschenrechtskommission und die Generalversammlung
der Vereinten Nationen. Sonderberichterstatter sind unabhängig, unbezahlt und in ihrer persönlichen Eigenschaft
für maximal sechs Jahre bestellt.
Univ. Prof. Dr. Manfred Nowak ist wissenschaftlicher Leiter des Ludwig Boltzmann Instituts für Menschenrechte
in Wien, österreichischer Experte im EU-Netzwerk unabhängiger Grundrechtsexperten und Leiter einer Besuchskommission
beim Menschenrechtsbeirat im Bundesministerium für Inneres. Als international anerkannter Menschenrechtsexperte
ist Professor Nowak unter anderem UNO-Experte für Verschwundene und Berater der Hochkommissarin für Menschenrechte
in Fragen der Armutsbekämpfung. Seit den frühen 1980er Jahren beschäftigt er sich intensiv mit Fragen
der Folterbekämpfung und -prävention und arbeitet derzeit an einem Kommentar zur UNO-Folterkonvention.
Aufgrund seines aktiven Engagements hat sich Österreich ein hohes Profil in der UNO-Menschenrechtskommission
erworben. Zu diesem ausgezeichneten Ruf haben international anerkannte österreichische Experten wie Professor
Nowak und österreichische think tanks wesentlich beigetragen. |