Präsidentenkonferenz mit Landesrat Widmann
Bozenm (lpa) - Landesrat Thomas Widmann hat die Südtiroler Interessen bei der Präsidenten-
konferenz der Aktionsgemeinschaft Brennerbahn am Mittwoch (24. 11.) vertreten. Sein Fazit: "Unsere Anträge,
die heute angenommen worden sind, sichern uns ein Mehr an Mitsprache und Information sowie ein größeres
Druckpotential."
Formell über die Bühne gegangen ist heute in Innsbruck zunächst der planmäßige Wechsel
an der Spitze der Aktionsgemeinschaft. Der scheidende Präsident, der Tiroler Landeshauptmann Herwig van Staa,
hat die Geschäfte heute seinem Nachfolger, dem Trentiner Landeshauptmann Lorenzo Dellai übergeben.
Die wichtigsten inhaltlichen Entscheidungen gehen auf Anträge von Südtiroler Seite zurück. Zwar
bleibt die Südtiroler Forderung nach einer direkten Beteiligung des Landes an der neuen Europäische Brennerbasistunnel-Gesellschaft
nach wie vor aufrecht, doch soll auch ein weiteres Gremium eine bestimmte Mitsprache sichern: "Wir haben heute
gefordert, dass statutarisch ein Beirat vorgesehen wird, in dem auch die Länder und die Europäische Kommission
vertreten sind", so Widmann. "Der Beirat soll durch regelmäßige Treffen einen ständigen
Informationsfluss sichern."
Verstärkt werden soll auch die Informationstätigkeit rund um die (neue) Brennerbahnlinie. So wurde heute
eine regelmäßige Publikation auf den Weg gebracht, in der über die jeweils aktuellen Schritte in
Sachen Ausbau der Bahnlinie berichtet wird.
Klar ist, dass eines der wichtigsten Ziele der Aktionsgemeinschaft weiterhin das Lobbying bei den staatlichen Regierungen
bleibt. Dies gilt zum einen für die Sicherstellung der Finanzierung, erklärt der Verkehrslandesrat.
"Das gilt andererseits aber auch für den Ausbau der Zulaufstrecken", so Widmann. In diesem Bereich
ist der Stand der Dinge in den beteiligten Ländern weiter überaus unterschiedlich: Während der Ausbau
im Unterinntal voranschreitet, hinkt Bayern aufgrund anderweitig gelagerter Interessen Berlins weit hinterher.
"In Südtirol geht es vor allem um den rechtzeitigen Ausbau der Zulaufstrecken, etwa auch zwischen Franzensfeste
und Waidbruck", so Widmann. Dort macht vor allem das derzeit noch zu starke Gefälle (22 Promille) zu
schaffen. "Ideal wäre ein Gefälle von zwölf Promille, womit die Kapazität beim Gütertransport
auf der Bahnlinie noch wesentlich in die Höhe geschraubt werden könnte", erklärt der Landesrat.
Auch in diesem Sinne soll nun auf die Regierung und auf die Gesellschaft RFI eingewirkt werden. |