Renaissance des Innsbrucker Christkindleinzuges  

erstellt am
24. 11. 04

Innsbruck (rms) - Große leuchtende Kinderaugen und viele begeisterte Mitwirkende bzw. Zuschauer wünscht sich das Organisationsteam der Neuauflage des Innsbrucker Christkindleinzuges. Das künstlerische Konzept von Anders Linder steht für eine
stille aber stimmungsvolle Veranstaltung. Die Vorbereitungen für den Christkindlumzug 2004 am 19. Dezember ab 17 Uhr (Goldener Sonntag) sind bereits seit Monaten im Gange: Derzeit findet gerade das Kennenlernen der Hirtengruppe mit den Schafen statt.

Den Anstoß den Innsbrucker Christkindleinzug wieder aufleben zu lassen gab die Schenkung des Nachlasses (Unterlagen und Aufmarschpläne) von Prof. Josef Arnold an die Stadt Innsbruck. Die erste Auflage des weihnachtlichen Umzuges hatte 1989/1990 mit einem Unfall geendet: Ein Erzengel stützte von einem Wagen und erlitt eine Gehirnerschütterung.

Da bereits der erste Anlauf des Innsbrucker Christkindleinzuges - damals noch vom Jugendamtrotkreuz - in Kooperation mit Lehrern und Schülern veranstaltet wurde, griff man auch bei der Wiedereinführung auf die bewährte Unterstützung der Schulen zurück. Zum Erstaunen von Bürgermeisterin Hilde Zach bewahrheitete sich auch die anfängliche Befürchtung nicht, die Bereitschaft unter Lehrern und Schülern sich für eine solche Veranstaltung zu engagieren, wäre gering.

Die bereits im Vorfeld heftig diskutierten Kosten von 120.000 € (davon 85.000 € Erstinvestitionen und ca. 35.000 € laufende Kosten, die jährlich anfallen) rechtfertig Bgm. Zach mit dem Statement: „Der neu angeschaffte Grundbestand soll nachhaltig und über Jahre hinweg zum Einsatz kommen, deshalb ist es ökonomisch am Günstigsten eine qualitätsvolle Ausstattung anzuschaffen. Darüber hinaus darf im Rahmen der Kulturarbeit nicht gerade bei den Kindern gespart werden." Für Stadträtin Mag. Christine Oppitz-Plörer ist der Christkindleinzug aus drei Gründen wichtig: Erstens soll den Kindern Raum und die Möglichkeit gegeben werden, etwas Erprobtes öffentlich zu präsentieren. Zweitens soll dem “Christkind“ und damit einer alpenländischen Tradition wieder mehr Stellenwert eingeräumt werden und drittens sollen Familien die Gelegenheit erhalten, Weihnachten bewusster zu erleben.

Organisiert wird der Christkindleinzug 2004 vom Verein „Innsbrucker Weihnacht“ unter dem Organisatorischen Leiter, Mag. Ferdinand Neu. Die Musikalische Leitung (alle Kinder singen weihnachtliche Weisen) obliegt Direktor Christian Bramböck und Monika Strobl. Über 400 teilnehmende Kinder aus den Innsbrucker Volks- und Hauptschulen (VS Reichenau, VS Pradl-Leitgeb, VS Allerheiligen, HS Barmherzige Schwestern, HS Fritz Prior, HS Wilten und HS Hötting) sind als Akteure mit dabei. Daneben werden städtische Musikschüler sowie Studenten der pädagogischen Akademie die Veranstaltung begleiten.

Anders Linder (bekannt und prädestiniert für diese Arbeit durch die Übernahme der künstlerischen Leitung beim Rattenberger Advent) liefert das Konzept. Linder knüpft mit seinem Ansatz an die Beweggründe der Nachkriegszeit an: Damals verfolgten die Organisatoren den Anspruch wieder „Licht in die Stadt und die Herzen zu bringen“. In diesem Sinne möchte der künstlerische Leiter den Innsbrucker Christkindleinzug 2004 als Fest der Liebe und der Nächstenliebe betrachtet wissen, der keine Amerikanismen aufweist und bei dem auch die Zuschauer angehalten sind mitzumachen bzw. mitzusingen (es werden Broschüren mit den Texten ausgeteilt).

Der Festzug
Der Innsbrucker Christkindleinzug führt durch die abgedunkelte Innenstadt von der Triumphpforte über die Maria-Theresien-Straße, den Burggraben und den Franziskanerbogen zum Tiroler Landestheater. Die Vorhut wird von singenden und musizierenden Hirten mit 100 Arzler Schafen gestellt, die die frohe Botschaft verkünden. Dahinter kommt das Christkind auf einem beleuchteten und von vier Norikern gezogenen Festwagen in Form einer Wolke, für den Florian Bramböck eine sphärische Musik komponiert hat. Begleitet wird der Wagen von zehn Engeln.

Insgesamt wird es drei Stationen geben. Der erste Halt ist vor dem Balkon des Alten Landhauses, der zweite beim Balkon des Neuen Rathauses. Dort werden Landeshauptmann DDr. Herwig van Staa bzw. Bürgermeisterin Hilde Zach Grußbotschaften sprechen. Beim großen Finale vor dem Tiroler Landestheater wird die Weihnachtsbotschaft von Bischof Dr. Manfred Scheuer zu hören sein. Zum Abschluss wird gemeinsam „Stille Nacht Heiligen Nacht“ gesungen. (Bei allen Stationen wird bereits vor dem Einzug des Festzuges ein Programm geboten!)

Auch in Sachen Sicherheit gehen die Verantwortlichen kein Risiko ein: „Der Sicherheitsbeauftragte der Stadt Innsbruck, Elmar Rizzoli, war von Anfang an in die Vorbereitungen eingebunden“, so Mag. Neu.
     
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