Wien: Erster Operationsrobotereinsatz in der Urologie  

erstellt am
24. 11. 04

Wien (akh) - Am 30. Juli 2004 wurde erstmals an der Universitätsklinik für Urologie im Allgemeinen Krankenhaus der Stadt Wien - Universitätskliniken (Vorstand: Univ. Prof. Dr. Michael Marberger) und damit auch erstmals in Österreich von Univ. Prof. Dr. H. Christoph Klingler eine roboter-assistierte radikale Prostatektomie mit dem "Da Vinci OP-Roboter" an einem Patienten mit einem Prostatakarzinom erfolgreich durchgeführt.

Diese Technik wurde danach bereits an weiteren 6 Patienten angewandt und ist eine wertvolle Ergänzung in der radikal-operativen Behandlung des nicht fortgeschrittenen Prostatakarzinoms.

Der bisherige Standard
Bei der operativen Behandlung des Prostatakarzinoms wurde an der Universitätsklinik für Urologie im AKH Wien schon im Juni 2000 die laparoskopische extraperitoneale Prostatektomie als Standardeingriff etabliert und bisher an über 150 Patienten vorgenommen. Die laparoskopische Technik weist dieselben exzellenten onkologischen Ergebnisse wie in der offenen Chirurgie auf, da alle bewährten onkologischen Prinzipien beibehalten werden. Durch das lupenchirurgische Arbeiten über den Videomonitor unter Zuhilfenahme von Mikroinstrumenten kann das operative Trauma für das angrenzende gesunde Gewebe jedoch minimiert werden. Daher haben die meisten Patienten geringere postoperative Schmerzen und die Rekonvaleszenzphase ist wesentlich verkürzt.

Der Fortschritt durch den Operationsroboter
Durch die beengten Platzverhältnisse im männlichen Becken besteht jedoch oft ein Missverhältnis von brillanter optischer Darstellung bei gleichzeitig extremer Einschränkung der natürlichen manuellen Möglichkeiten - sogar für den Experten. Der "Da Vinci OP-Roboter" ist die erste Generation eines Roboterassistenten, welcher vom Operateur telemetrisch am externen Simulator gesteuert wird. Unter 3D-Kontrolle können unter ca. 10-bis 12-facher Vergrößerung auch für die menschliche Hand nahezu undurchführbare Manipulationen problemlos bewerkstelligt werden. Bei erwähnter minimaler Invasivität dieser laparoskopischen Technik kann die Blasenanastomose leichter und sicherer generiert werden Besonderes Ziel ist aber die Schonung der neurovaskulären Strukturen zur Potenzerhaltung. Somit ist der "Da Vinci OP-Robotor" eine unverzichtbare Ergänzung in der minimal invasiven Standardtherapie des Prostatakarzinoms.
     
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