Wien (akh) - Am 30. Juli 2004 wurde erstmals an der Universitätsklinik für Urologie im Allgemeinen
Krankenhaus der Stadt Wien - Universitätskliniken (Vorstand: Univ. Prof. Dr. Michael Marberger) und damit
auch erstmals in Österreich von Univ. Prof. Dr. H. Christoph Klingler eine roboter-assistierte radikale Prostatektomie
mit dem "Da Vinci OP-Roboter" an einem Patienten mit einem Prostatakarzinom erfolgreich durchgeführt.
Diese Technik wurde danach bereits an weiteren 6 Patienten angewandt und ist eine wertvolle Ergänzung in der
radikal-operativen Behandlung des nicht fortgeschrittenen Prostatakarzinoms.
Der bisherige Standard
Bei der operativen Behandlung des Prostatakarzinoms wurde an der Universitätsklinik für Urologie im AKH
Wien schon im Juni 2000 die laparoskopische extraperitoneale Prostatektomie als Standardeingriff etabliert und
bisher an über 150 Patienten vorgenommen. Die laparoskopische Technik weist dieselben exzellenten onkologischen
Ergebnisse wie in der offenen Chirurgie auf, da alle bewährten onkologischen Prinzipien beibehalten werden.
Durch das lupenchirurgische Arbeiten über den Videomonitor unter Zuhilfenahme von Mikroinstrumenten kann das
operative Trauma für das angrenzende gesunde Gewebe jedoch minimiert werden. Daher haben die meisten Patienten
geringere postoperative Schmerzen und die Rekonvaleszenzphase ist wesentlich verkürzt.
Der Fortschritt durch den Operationsroboter
Durch die beengten Platzverhältnisse im männlichen Becken besteht jedoch oft ein Missverhältnis
von brillanter optischer Darstellung bei gleichzeitig extremer Einschränkung der natürlichen manuellen
Möglichkeiten - sogar für den Experten. Der "Da Vinci OP-Roboter" ist die erste Generation
eines Roboterassistenten, welcher vom Operateur telemetrisch am externen Simulator gesteuert wird. Unter 3D-Kontrolle
können unter ca. 10-bis 12-facher Vergrößerung auch für die menschliche Hand nahezu undurchführbare
Manipulationen problemlos bewerkstelligt werden. Bei erwähnter minimaler Invasivität dieser laparoskopischen
Technik kann die Blasenanastomose leichter und sicherer generiert werden Besonderes Ziel ist aber die Schonung
der neurovaskulären Strukturen zur Potenzerhaltung. Somit ist der "Da Vinci OP-Robotor" eine unverzichtbare
Ergänzung in der minimal invasiven Standardtherapie des Prostatakarzinoms. |