Produktionsplus bei Gemüse  

erstellt am
24. 11. 04

Zunehmende Konkurrenz aus den neuen EU-Mitgliedstaaten drückt auf den heimischen Markt
Wien (statistik austria) – Die Gemüseproduktion 2004 belief sich nach Angaben der Statistik Austria auf insgesamt 553.100 Tonnen, womit auf leicht gestiegener Anbaufläche (+2%) ein Plus von 10% gegenüber dem Vorjahr erzielt wurde. Die Erntemenge lag um 6% über dem Durchschnitt der letzten fünf Jahre. Während Kohl-, Blatt und Stängelgemüse nach den Hitze bedingten Einbußen im Vorjahr wieder das Ertragsniveau eines Normaljahres aufwies, erreichte die Produktgruppe der Hülsenfrüchte, Wurzel und Zwiebelgemüsearten ebenso wie Fruchtgemüse sogar deutlich überdurchschnittliche Erntemengen.

Bei Fruchtgemüse kam es aufgrund ständiger Verbesserungen in der Kulturführung, insbesondere durch Ausweitung des geschützten Anbaus, innerhalb der letzten fünf Jahre zu einem kontinuierlichen Produktionsanstieg. So konnte gegenüber dem Fünfjahresmittel bereits ein Produktionsplus von 12% verzeichnet werden. Mit 112.400 Tonnen lag die Erntemenge bei reduzierter Anbaufläche (-4%) knapp über dem Vorjahreswert (+1%). Verbesserte Produktionsbedingungen führten bei Tomaten unter Glas und Folie trotz insgesamt leicht verkleinerter Fläche zu einer Erntesteigerung auf 35.400 Tonnen (+4%), wobei der Anbau von Rispentomaten eine Ausweitung von 9% auf 51 Hektar erfuhr. Die Fläche von Freilandtomaten (incl. Netzhauskulturen) hingegen ist weiterhin stark rückläufig (-27%) und beträgt österreichweit nur noch acht Hektar.

Eine ähnliche Tendenz ist auch bei Paprika festzustellen, wo ebenfalls der geschützte Anbau forciert wird (+12%), während bei Freilandpaprika (-23%) sowie Verarbeitungsware (-22%) die Fläche stark reduziert wurde. Die Paprikaproduktion belief sich auf insgesamt 9.600 Tonnen (+5%) wobei fast zwei Drittel der Anbaufläche für geschützte Kulturen zur Verfügung stand.

Bei Gurken wurde trotz zufrieden stellender Ertragslage mit 41.600 Tonnen ein Minus von 4% verzeichnet, was vornehmlich auf den rückläufigen Anbau zurückzuführen ist. Besonders bei Einlegegurken musste die Fläche hochgradig reduziert werden (-16%), da verstärkte Konkurrenz aus den neuen EU-Mitgliedstaaten (vornehmlich Polen) zunehmend Druck auf die heimischen Märkte ausübt. Auch Feldgurken erfuhren eine leichte Flächenreduktion (-5%), ebenso Glashausgurken (-2%), deren Erntemenge sich jedoch aufgrund der gegenüber dem Vorjahr wieder normalisierten Ertragslage auf 23.700 Tonnen (+6%) erhöhte.

Bei Zucchini führte ein Rückgang der Kulturfläche zu einer verringerten Erntemenge von 5.000 Tonnen (-10%). Ungebrochen im Aufwärtstrend befindet sich hingegen Speisekürbis, der erneut eine Anbauausweitung um 10% verzeichnete und mit einer Produktion von 15.200 Tonnen trotz unterdurchschnittlicher Erträge ein Plus von 8% erzielte.

Mit 179.000 Tonnen wurde bei Kohl-, Blatt- und Stängelgemüse gegenüber dem schwachen Vorjahr wieder ein Plus von 13% errechnet. Die Produktion lag damit knapp (+2%) über dem Durchschnitt der letzten fünf Jahre.

Bei Salat konnte auf kaum veränderter Gesamtfläche die Produktion bei „normaler“ Ertragslage um 6% auf 54.000 Tonnen angehoben werden, fiel jedoch im „Ranking“ der Produktion nach Gemüsearten erstmals hinter Kraut zurück. Während die Hauptkulturart Häuptelsalat bei einer Produktion von 25.400 Tonnen eine leichte Flächenreduktion (-3%) erfuhr, erhöhte sich aufgrund der immer noch steigenden Nachfrage der Anbau von sonstigen Salaten (Pflücksalate sowie Spezialsorten) um 9% auf 155 Hektar.

Bei Kraut belief sich die Produktion bei zufrieden stellendem Ertragsniveau auf 54.700 Tonnen (+13%), wobei es zu einer Flächenverschiebung von Weißkraut (Industrie- und Frischware) zu Rotkraut (+7%) kam.

Gegenüber dem hitzegeplagten Vorjahr wieder normalisierte Erträge führten bei Karfiol mit 8.300 Tonnen (+27%) und Kohl mit 5.800 Tonnen (+31%) zu einer beachtlichen Erntesteigerung. Bei leicht unterdurchschnittlichem Ertragsniveau und Anbauausweitung (+7%) belief sich die Spinaterzeugung auf 8.800 Tonnen (+1%).

Die Gruppe der Hülsenfrüchte, Wurzel- und Zwiebelgemüse, die österreichweit den Hauptproduktionsanteil stellt, verzeichnete auf einer Fläche von 7.400 Hektar (+4%) eine Produktion von 261.700 Tonnen (+13%) womit gegenüber dem Mittel der letzten fünf Jahre ein Plus von 8% erreicht wurde.

Bedingt durch Anbauausweitung der vom Bundesland Niederösterreich dominierten Sommerzwiebelkulturen (+9%) und einem Ertragsplus gegenüber dem Vorjahr wurden 109.100 Tonnen (+14%) der begehrten Zwiebelfrucht geerntet.

Karotten konnten erneut mit hohem Ertragsniveau punkten wobei auch leichte Flächenexpansion (+5%) zu einer ausgezeichneten Produktionsmenge von 81.300 Tonnen (+12%) beitrug. Sellerie erreichte bei einem Flächenplus von 7% eine Erntemenge von 15.100 Tonnen (+22%) und die Anbauausweitung der steirischen Krenflächen (+23%) ließ in Kombination mit dem guten Hektarertrag die Produktion auf 2.600 Tonnen (+51%) hinaufschnellen.

Die Fisolenproduktion notierte mit 5.500 Tonnen (+3%) wieder im unterdurchschnittlichen Bereich und auch Grünerbsen erreichten bei rückläufiger Fläche (-11%) nur eine Erntemenge von 3.900 Tonnen (-4%).
     
zurück