Rudolf Trauner sen. verstorben  

erstellt am
24. 11. 04

LH Pühringer: Oberösterreich verliert mit Rudolf Trauner sen. einen der wichtigsten Architekten seines Aufstiegs zur europäischen Spitzenregion
Linz (lk) - "Mit Präsident Rudolf Trauner sen. hat das Wirtschaftsland Oberösterreich einen großen Architekten seines Aufstiegs zur Spitzenregion in Europa verloren", erklärte Landeshauptmann Dr. Josef Pühringer am Montag (22. 11.) namens des Landes Oberösterreich. Trauner ist in der Nacht auf Sonntag im 87. Lebensjahr verstorben.

Trauner hat in seiner Zeit als Wirtschaftslandesrat von 1971 bis 1980 wichtige Weichenstellungen für den Wirtschaftsraum Oberösterreich vorgenommen. Erstmals wurde unter seiner Verantwortung ein Wirtschaftsprogramm mit regionalen Entwicklungsplänen entworfen. Trauner hat für die verschiedenen Regionen unseres Landes maßgeschneiderte Förderinstrumente erarbeitet. Ein Beispiel dafür war die Mühlviertel-Förderaktion, wo das Land Oberösterreich sowohl für die kleingewerblichen Betriebe als auch für bäuerliche Investitionen Förderungen zur Verfügung stellte. Weitere Schwerpunkte in seiner Arbeit waren der Ausbau des heimischen Tourismus, aber auch der Startschuss für den Ennshafen-Ausbau. Weiteres wichtiges Anliegen Trauners bereits in den 70er Jahren: Die Sicherung der Nahversorgung durch raumordnungspolitische Maßnahmen.

Wie ein roter Faden zog sich durch die jahrzehntelange Arbeit Rudolf Trauners seine Sorge um den "kleinen Mann". Insbesondere setze er aufgrund der sozialen Lage der Klein- und Mittelunternehmer, die in Pension gehen wollten, eine sogenannte Treuprämie in der Landesregierung durch. Später gehörte er zu den Architekten der Sozialversicherung für Gewerbetreibende.

Erfolgreich durch Zusammenarbeit
Von 1980 bis 1990 stand Trauner als Präsident der oö. Handelskammer, heute Wirtschaftskammer vor. Er entwickelte sie, wie er selbst sagte, zu einer Kammer der "offenen Türen und helfenden Hände" weiter. Trauner ging auch hier neue Wege: Etwa bei der Exportoffensive, dem WIFI-Ausbau, dem regionalen WK-Bezirksstellen-Servicenetz, der Technologieoffensive oder der Einrichtung der BIPOL-Kundendienstzentrums.

"Als Vertreter der Sozialpartnerschaft war Trauner zugleich eine starke Stimme seiner Unternehmerinnen und Unternehmer, aber auch ein Mann, der das Gemeinsame vor das Trennende stellte. Trauner hat damit das oberösterreichische Klima der Zusammenarbeit mitgetragen und ist damit auch für die Erfolge, die in diesem Klima erzielt werden konnten, maßgeblich mitverantwortlich", so Pühringer.

Wichtige Persönlichkeit des Sportlandes Oberösterreich
Auch das Sportland Oberösterreich verliert mit Rudolf Trauner sen. eine große Persönlichkeit. Trauner war zwar auch ein großer Unterstützer von Wissenschaft und Kultur – ein besonders großer Platz in seinem Herzen war aber für den Sport reserviert. Trauner hat den Sport stets "als Motor für Leistung und Gesellschaftspolitik" verstanden. Im Mai 1968 übernahm er das Präsidentenamt beim LASK. Während seiner Präsidentschaft (bis 1990) erlebte der Linzer Traditionsklub zahlreiche sportliche Höhenflüge. Trauner holte Erfolgstrainer wie Adolf Blutsch und Janos Kondert und legte den Grundstein dafür, dass der LASK nicht nur österreichweit an der Spitze mitspielte, sondern auch sieben Mal im UEFA-Cup unter anderem gegen Inter Mailand vertreten war.

Rudolf Trauner sen. war Träger zahlreicher Auszeichnungen, unter anderem des Goldenen Ehrenzeichens für Verdienste um die Republik und des großen Ehrenzeichens des Landes Oberösterreich.
     
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