Volkstheater: "Was noch alles so kommt bis zum Sommer 2005"  

erstellt am
24. 11. 04

Wien (rk) - Was im Wiener Volkstheater "noch alles so kommt bis zum Sommer 2005", bis zum Ende ihrer Direktionszeit, stellte Dir. Emmy Werner in einem Pressegespräch am Dienstag (23. 11.) vor. Zwei Titel kommender Produktionen, "Change" von Wolfgang Bauer und "Nur Ruhe!" von Nestroy stehen für sie sinnbildlich für die Stimmung am Haus, für den Übergang zur Direktion Schottenberg, ein Wechsel, der in Solidarität miteinander und ohne "Wadlbeissereien" abläuft, so Werner. Stolz ist sie darauf, ein gut funktionierendes und florierendes Haus zu übergeben, ein "glückliches Theater", das zur Zeit auch mit "Mephisto" und dem "Theatermacher" zwei Abend für Abend "bummvolle" Produktionen bei einer Besucherkapazität von 1000 Plätzen hat. Ein Herzensanliegen sei ihr immer die Nachwuchspflege gewesen, so Werner, auch hier sei Stolz über die Erfolgskarrieren angebracht, die mit dem Volkstheater verbunden sind.

Im großen Haus sind bis Sommer 2005 noch sechs Premieren geplant, beginnend mit der kaum bekannten Hollywood-Persiflage "Dorothy Lane", von Elisabeth Hauptmann auf Anregung Brechts geschrieben, mit Songs von Brecht/Weill, prominent besetzt mit u. a. Gregor Bloéb, Julia Cencig und Nina Proll, inszeniert von Erhard Pauer. Es folgt, gewissermaßen in hauseigener Koproduktion mit dem Schottenberg-Team "Ich, Feuerbach" von Tankred Dorst, inszeniert von Heribert Sasse, der auch die Hauptrolle spielt. Wolfgang Bauers "Change", eine Art Beitrag des Volkstheaters zu den Republikfeiern, als nächste Premiere, wird von Georg Schmiedleitner inszeniert und bietet mit Toni Böhm, Heinz Petters, Anna Franziska Srna, Erwin Steinhauer und Brigitte Swoboda ein Volkstheater-Starensemble auf. Toni Böhm spielt auch - gemeinsam mit Wolfgang Hübsch - in Nestroys "Nur Ruhe!", das von Michael Kreihsl inszeniert wird. Emmy Werner selbst will eines von drei Stücken zeitgenössischer AutorInnen, das noch ausgesucht wird, mit Premiere am 1. Mai in Szene setzen. Kathrin Röggla schreibt als Auftragsstück des Volkstheaters "In der Eiszeit", das als Koproduktion mit den Wiener Festwochen aufgeführt und von Schorsch Kamerun inszeniert wird.

In der Reihe "Volkstheater special" werden Ulrich Tukur mit seinen Rhythmus Boys, ein "Schwarm" von Emmy Werner, und Louise Martini mit einem Programm zu "Österreich/60.50." zu sehen sein. An den kleinen Spielstätten u.a. zu sehen: "Nestor" von Michael Köhlmeier mit Rainer Frieb, Ionescos "Kahle Sängerin" in der (seiner ersten) Inszenierung von Karl Markovics, "Manhattan Medea" von Dea Loher mit Jaschka Lämmert und "Effis Nacht" von Rolf Hochhuth mit Vera Borek. Ein Abschlussprogramm - "und dann ist wirklich Schluss" - "back to the roots" beschließt die Ära Werner, die sich von den Außenbezirken bereits ab 13. April mit Schönthans "Raub der Sabinerinnen" verabschiedet.

Buchpläne gibt es auch: einerseits für eine Dokumentation der Direktionszeit, andererseits für eine individuelle Rückschau.
     
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