Überkapazitäten im Markt führen zu Auslastungsrückgang im vierten Quartal
- operativer Ergebniseffekt durch hohe Treibstoffkosten verstärkt
Wien (aua) - Für die Erreichung der Ergebnisprognose 2004 ist insbesondere die Performance im
vierten Quartal von entscheidender Bedeutung. Aufgrund in diesem Geschäftsabschnitt nun evidenter Faktoren,
sieht sich die Austrian Airlines Group veranlasst, ihre Prognose für das Jahresergebnis 2004 zu modifizieren.
Das EBIT-Ziel in Höhe von EUR 50 Mio. kann auf unbereinigter Basis gehalten werden, das bereinigte EBIT wird
auf voraussichtlich EUR 10 Mio. korrigiert.
Hauptverantwortlich für die Korrektur des operativen Ergebnisses sind im Detail zwei Faktoren:
1. Aufgrund der besonders im traditionell nachfrageschwachen 4. Quartal im europäischen Airline-Markt
befindlichen Überkapazitäten gab der Passagierladefaktor auf der Austrian Mittelstrecke unter diesem
Druck um ca. 3 Prozentpunkte zu den gesetzten Erwartungen nach. Der daraus resultierende negative Ergebniseffekt
wird durch das hohe Treibstoffniveau verstärkt.
2. Ein, trotz kürzlicher Schwankungsbreiten des Rohölpreises, nach wie vor hohes Kerosinpreisniveau.
Die ab Mai, aufgrund limitierter Marktakzeptanz in der Preisbildung – graduell – eingeführten Treibstoffzuschläge,
können die tatsächlichen Mehrkosten im 4. Quartal nur zu rd. 35 % abdecken.
Maßnahme 1: Netzwerkanpassung an Überkapazitäts-Situation in Europa
Die im Jahresfinish 2004 nun feststellbare Überkapazitätssituation in Europa erfordert eine Feinjustierung
des Netzwerks in Bezug auf die eigenen Kapazitätsmengen. Die Austrian Airlines Group nimmt demach sofort eine
fokussierte Produktionsrücknahme im Ausmaß von rd. 3 %, der für die nächsten drei Monate (Dezember
bis inkl. Februar) geplanten Mittelstreckenflüge, durch selektive Ausdünnung nachfrageschwächerer
Kurse vor. Trotz dieser saisonalen Kurskorrektur behält das Netzwerk seine offensive Ausrichtung und liegt
auch danach noch immer deutlich über dem Industrieschnitt.
Maßnahme 2: Erhöhung der Treibstoffzuschläge
Die Austrian Airlines Group erhöht für Linienflüge ab 29. November 2004 die Treibstoffzuschläge
in der Kurz- und Mittelstrecke auf EUR 9,- / Strecke, in der Langstrecke auf EUR 25,- / Strecke und für Flüge
nach Australien auf EUR 28,- / Strecke. Damit könnte, gerechnet auf Jahresbasis, ein Deckungsgrad der Mehrkosten
aus dem Titel Kerosinpreis von rd. 50 % erzielt werden.
Der Austrian Konzern hat trotz dieser Korrektur seinen Turnaround- und Expansionskurs 2004 fortgesetzt. Gezielte
Produktionszuwächse im Rahmen des engagierten Ausbaus der Marktführerschaft von und nach Zentral- und
Osteuropa und der Verdichtung des Flugnetzes nach Asien und Australien, die laufende Senkung der Einheitskosten,
die auf Plan liegende Rückführung von Verbindlichkeiten, eine konsequente Reduktion der Zins- und Währungsrisiken
sowie größere Schritte in der Flottenharmonisierung sind Beispiele der Leistungskurve, mit der sowohl
Marktkraft als auch Krisenfestigkeit des Unternehmens weiter optimiert werden konnten.
Über das endgültige Jahresergebnis für 2004 sowie zugehörige Details informiert die Austrian
Airlines Group im Rahmen der Bilanzpressekonferenz am 28. Februar 2005. |