Kinder fragen, Politiker antworten – Kinder wollen Eltern, die da sind, wenn sie sie brauchen
Wien (pk) - Die Großveranstaltung mit mehr als 200 Kindern, die am Montag (22. 11.) aus
Anlass des kürzlich begangenen Welttages für Kinderrechte unter dem Titel "Rein ins Parlament"
stattfand, gipfelte am Nachmittag in einem "Runden Tisch" im Nationalratssaal, an dem die jungen Leute
mit Nationalratsabgeordneten und Kinderrechtsexperten unter der Leitung von Josef Broukal diskutierten. Mit Broukal
nahmen die Abgeordneten Sabine Mandak und Mag. Elisabeth Grossmann sowie Mag. Daniela Pruner von den Kinderfreunden
und der Wiener Kinder- und Jugendanwalt Dr. Anton Schmid am Podium Platz.
In dem an eine "Fragestunde" erinnernden Frage-Antwort-Spiel zwischen den Kindern und Jugendlichen, die
die Plätze der Abgeordneten einnahmen, entwickelte sich eine lebhafte Diskussion mit den PolitikerInnen und
ExpertInnen. Broukal, Grossmann und Mandak gaben immer wieder Auskunft, was Kinder tun können, wenn Erwachsene
Kinderrechte nicht respektieren oder Kinder schlagen, sie informierten über unterschiedliche Jugendschutzbestimmungen
in den Bundesländern und über die Regelungen des Mindestwahlalters.
Daniela Pruner und Anton Schmid rieten den jungen Menschen, in Problemfällen Rat bei Freunden, Eltern, Lehrern
oder Erwachsenen ihres Vertrauens zu suchen und keine Scheu zu haben, sich an eine der guten Organisationen zu
wenden, die in Österreich für den Schutz von Kindern und Jugendlichen zur Verfügung stehen: etwa
an die Jugendanwaltschaften in den Bundesländern, die ORF-Help-Line "Rat auf Draht" oder an ein
Kinderschutzzentrum. Bei Themen wie "Taschengeld" und "Ausgehen am Abend" erhielten die Jugendlichen
den Rat, mit den Eltern geschickt zu verhandeln und ihnen zu beweisen, dass sie reif genug seien, mehr Verantwortung
für sich selbst zu übernehmen.
Auch wenn Politiker wie Kinderrechtsexperten ihren jungen Gesprächspartnern sagen konnten, dass es Kindern
in Österreich gut, jedenfalls wesentlich besser gehe als vielen Kindern anderswo auf der Welt, dass es hierzulande
mehr um Mitsprache und nur noch in seltenen Fällen um genügend Essen, Kleidung oder das Recht gehe, eine
Schule zu besuchen, zeigten die aufgeworfenen Fragen doch, dass Kinder auch in Österreich ernste Sorgen haben:
Wegen Erwachsener, die in Sachen Drogen, Alkohol- und Nikotinmissbrauch offenbar keine Vorbilder für die Kinder
sind, weil Eltern oft "nicht da sind", wenn ihre Kinder sie brauchen, und auch wegen des zunehmenden
Unterschieds, den es ausmacht, ob ein Kind in einer wohlhabenden oder in einer armen Familie aufwächst. |