Innsbruck (sos-kinderdorf) - Quendi Appelton aus Liberia, Provinz Maryland, erhielt von SOS-Kinderdorf-Präsident
Helmut Kutin den diesjährigen Hermann-Gmeiner-Preis. Die Auszeichnung wurde am Wochenende in Innsbruck im
Rahmen der Generalversammlung der SOS-Kinderdorf Hermann-Gmeiner-Akademie überreicht.
Die heute 28jährige Krankenschwester ist im SOS-Kinderdorf Monrovia aufgewachsen. Nach dem frühen Tod
ihrer Eltern kam Quendi zuerst in zwei Waisenhäuser, ehe sie als Fünfjährige mit vier ihrer Geschwister
im SOS-Kinderdorf Monrovia eine neue bleibende Heimat fand. Quendi wurde dafür ausgezeichnet, dass sie in
einem von Bürgerkrieg gezeichneten Land den Weg in ein eigenständiges Leben fand und die Ausbildung zur
Diplomkrankenschwester abschließen konnte - und darüber hinaus in ganz besonders schwierigen Zeiten
Tausenden ihrer Landsleute während der Kriegswirren Hilfe anbot.
Inmitten der Metzeleien und anarchischen Zustände des Bürgerkriegs in Liberia (ganz schlimm war es zuletzt
2003) arbeitete Quendi ehrenamtlich Tag und Nacht in der SOS-Notklinik in Monrovia. Quendi und das medizinische
Nothilfeteam behielten klaren Kopf und halfen ihren Mitmenschen, vor allem den Kindern, so gut es möglich
war. Das Leben von Quendi Appelton möge auch anderen jungen Menschen als Beispiel dienen, was ein Mensch auch
unter schwierigsten Rahmenbedingungen mit klaren Zielen und sehr viel persönlichem Einsatz und Engagement
erreichen kann.
Der Hermann-Gmeiner-Preis wird für besondere Leistungen auf humanitärem, beruflichem, sportlichem,
schulischem oder kulturellem Gebiet vergeben. Er wird alle zwei Jahre an Personen verliehen, die in einer SOS-Kinderdorf-Einrichtung
aufgewachsen sind oder an junge Menschen, die in einer solchen leben. Das Geld stammt aus einer zweckgebundenen
Stiftung, deren Zinserträge für diesen Preis verwendet werden. Die Höhe wird in diesem Jahr 15.000
Euro betragen. |