Hermann-Gmeiner-Preis 2004 an Krankenschwester aus Liberia  

erstellt am
23. 11. 04

Innsbruck (sos-kinderdorf) - Quendi Appelton aus Liberia, Provinz Maryland, erhielt von SOS-Kinderdorf-Präsident Helmut Kutin den diesjährigen Hermann-Gmeiner-Preis. Die Auszeichnung wurde am Wochenende in Innsbruck im Rahmen der Generalversammlung der SOS-Kinderdorf Hermann-Gmeiner-Akademie überreicht.

Die heute 28jährige Krankenschwester ist im SOS-Kinderdorf Monrovia aufgewachsen. Nach dem frühen Tod ihrer Eltern kam Quendi zuerst in zwei Waisenhäuser, ehe sie als Fünfjährige mit vier ihrer Geschwister im SOS-Kinderdorf Monrovia eine neue bleibende Heimat fand. Quendi wurde dafür ausgezeichnet, dass sie in einem von Bürgerkrieg gezeichneten Land den Weg in ein eigenständiges Leben fand und die Ausbildung zur Diplomkrankenschwester abschließen konnte - und darüber hinaus in ganz besonders schwierigen Zeiten Tausenden ihrer Landsleute während der Kriegswirren Hilfe anbot.

Inmitten der Metzeleien und anarchischen Zustände des Bürgerkriegs in Liberia (ganz schlimm war es zuletzt 2003) arbeitete Quendi ehrenamtlich Tag und Nacht in der SOS-Notklinik in Monrovia. Quendi und das medizinische Nothilfeteam behielten klaren Kopf und halfen ihren Mitmenschen, vor allem den Kindern, so gut es möglich war. Das Leben von Quendi Appelton möge auch anderen jungen Menschen als Beispiel dienen, was ein Mensch auch unter schwierigsten Rahmenbedingungen mit klaren Zielen und sehr viel persönlichem Einsatz und Engagement erreichen kann.

Der Hermann-Gmeiner-Preis wird für besondere Leistungen auf humanitärem, beruflichem, sportlichem, schulischem oder kulturellem Gebiet vergeben. Er wird alle zwei Jahre an Personen verliehen, die in einer SOS-Kinderdorf-Einrichtung aufgewachsen sind oder an junge Menschen, die in einer solchen leben. Das Geld stammt aus einer zweckgebundenen Stiftung, deren Zinserträge für diesen Preis verwendet werden. Die Höhe wird in diesem Jahr 15.000 Euro betragen.
     
zurück