LH Niessl will Attraktivität der Verkehrsanbindungen steigern
Eisenstadt (blms) - Der Bezirk Neusiedl am See hat sich in den letzten Jahren durch die Realisierung
zahlreicher Projekte, durch gezielte ökonomische Maßnahmen und einer Reihe von Betriebsansiedlungen
äußerst dynamisch entwickelt. "Dieser Prozess konnte nur eingeleitet werden, weil es eine attraktive
Straßen- und Bahnanbindung an das hochrangige Verkehrsnetz gibt. Wir sind aber gefordert, die bestehende
Infrastruktur noch weiter auszubauen und laufend zu modernisieren", betonte Landeshauptmann Hans Niessl am
Freitag (03. 12.) im Rahmen einer gemeinsamen Pressekonferenz mit SPÖ-Landtagsabgeordneten Matthias Gelbmann
und dem Verkehrskoordinator des Burgenlandes, WHR Dipl. Ing. Thomas Perlaky, in Neusiedl am See.
Heute, vor genau einer Woche, erfolgte in Kittsee der Spatenstich für den Bau der A6, der Spange Kittsee.
Ende 2007 soll die A6 für den Verkehr frei gegeben werden. Niessl dazu: "Ich bekenne mich zum weiteren
Ausbau der Straßen. Gleichzeitig unternimmt das Land Burgenland größte Anstrengungen für
den Ausbau und die Attraktivierung des öffentlichen Verkehrs. Es kann nämlich nicht heißen: entweder
Straße oder Schiene. Wir brauchen beides, damit wir die Verkehrsfragen der Zukunft bewältigen können".
Auf Initiative von Landeshauptmann Niessl hin wurde im vergangenen Jahr mit der Aktion "Verkehr verbindet"
eine Imagewerbekampagne für den öffentlichen Verkehr gestartet. Im Rahmen dieses Impulses hat es im Mai
2003 eine Verkehrsenquete gegeben. Heuer gab es Plakataktionen mit nachgewiesen hohen Reichweiten. Auch für
das kommende Jahr sind Plakataktionen vorgesehen. Speziell Jugendliche soll vermehrt angesprochen werden. Ein ganz
wichtiger Schwerpunkt dieser Aktion ist auch die Ausstellung "Verkehr verbindet", die ab dem heutigen
Tag im "Haus Impuls" in Neusiedl/See zu sehen ist. Diese Ausstellung hat bereits in Eisenstadt, Güssing
und Oberschützen Station gemacht. In Vorbereitung ist auch eine weitere Verkehrsenquete zum Thema Schieneninfrastruktur,
die am 26. Jänner 2005 stattfinden wird.
Das Land Burgenland hat das Budget für den öffentlichen Verkehr seit dem Jahr 2000 auf 9 Millionen Euro
verdoppelt, neue Park&Ride-Anlagen geschaffen, das Knotenkonzept ausgebaut und die Neusiedler Seebahn elektrifiziert.
Das Fahrplanangebot wird laufend mit Gemeinden bzw. Pendlern abgestimmt und weiter verbessert – auf der Strecke
Parndorf-Wien verkehrt alle 15 Minuten ein Zug. Auf der Strecke Pamhagen-Wien verkehren die Züge inzwischen
im Stundentakt. Seit der Elektrifizierung können auch auf dieser Strecke die modernen Doppelstockwaggons eingesetzt
werden.
"Dennoch wird permanent an der Qualitätsverbesserung des öffentlichen Verkehrs gearbeitet. Um die
richtigen Schwerpunkte zu setzen, ist eine Bedarfserhebung in allen Gemeinden geplant. Diese Bedarfserhebung wird
Ende 2004/Anfang 2005 erfolgen. Im Wettbewerb mit dem Individualverkehr muss der öffentliche Verkehr weiter
an Attraktivität gewinnen", so der Landeshauptmann. Konkrete Projekte und Planungen liegen bereits auf
dem Tisch: Wie zum Beispiel die Schleife Eisenstadt oder die Elektrifizierung der Bahnstrecke Neusiedl-Eisenstadt.
Noch heuer soll eine Kostenschätzung für diese Projekte vorliegen. Im März 2005 läuft der Verkehrsdienstevertrag
mit den ÖBB aus. Damit wird das Burgenland neue Verkehrsleistungen vergeben. Ziel ist es, ein möglichst
hohes Komfortniveau für die Pendler zu erreichen. Auf der Strecke Neusiedl-Wien soll ein zusätzliches
Abendangebot geschaffen werden: ein so genannter "Kulturzug", der eine spätere Rückkehrmöglichkeit
für Ausflugsgäste nach Wien ermöglicht. In Planung ist auch die Erweiterung der Park&Ride-Anlagen
in Parndorf und Neusiedl am See.
Niessl abschließend: "Ziel ist es, die Menschen vom Verkehr zu entlasten, die Verkehrssicherheit, durch
die Verlagerung vom niederrangigen auf das hochrangige Straßennetz, weiter auszubauen und die Attraktivität
der Verkehrsanbindungen im Interesse der Pendler zu steigern". |