Ausgrabungen auf dem Kalvarienberg und am Scheibenbichl in Arzl
Innsbruck (rms) - Von Juli bis Oktober 2004 haben auf dem Kalvarienberg und anschließend
Ansicht Kalvarienberg Foto Dr. Dietrich Feil |
am Scheibenbichl in Arzl archäologische Ausgrabungen unter der Leitung von Dr. Dietrich Feil (Institut für
Klassische und Provinzialrömische Archäologie der Universität Innsbruck) und Heinz Müller (Verein
ArchaeoTirol) stattgefunden. Auf die bedeutenden Funden wurde man im Zuge des Hangsanierung am Kalvarienberg aufmerksam.
Am Sonntag (05. 12.) eröffnete Bürgermeisterin Hilde Zach - übrigens eine der ersten Grabungsbesucher
- gemeinsam Dr. Dietrich Feil in Anwesenheit von DDr. Lukas Morscher (Leiter des Stadtarchiv/Stadtmuseums), GRin
Christl Schreiner, GRin Elisabeth Barcal und Pfarrer Dr. Anton Eppacher eine Ausstellung ausgewählter Funde
im Pfarrhaus Arzl (Anton-Schrott-Straße 49).
"Ich möchte mich bei den Arzlern für ihre Begeisterung für die Grabungsarbeiten bedanken. Sie
alle standen der Sache mit großen Wohlwollen gegenüber", so Bürgermeisterin Hilde Zach, die
die Funde als bedeutend für die Vermittlung von geschichtlichem Verständnis wertete.
Dr. Feil betonte, dass in Arzl noch nie so viel gegraben worden sei, wie im heurigen Jahr. Darüber hinaus
stellte er klar, dass die Grabungsarbeiten in Arzl wie "in einem großen Schaufenster" abgelaufen
seien und die aktuelle Ausstellung deshalb als Information bzw. kurze Zusammenfassung über das was in den
vergangenen Monaten passiert ist, zu sehen sei.
Als kleines Dankeschön für die Unterstützung der Grabungsarbeiten erhielten Bgm. Zach, GRin Schreiner
und GRin Barcal je eine originalgetreue Nachbildung einer Fibel (Gewandspange aus Bronze) als Geschenk.
Zur Ausstellung
Am Kalvarienberg wurden dabei Spuren einer bis in die Bronzezeit zurückreichenden Besiedlung und bedeutende
Baureste römischer Zeit entdeckt. Am Scheibenbichl stand die alte Wasserversorgung von Arzl mit Wasserwaalen,
die aus dem Mühlauer Bach herangeführt wurden, im Mittelpunkt der Untersuchungen.
Erste Ergebnisse und ausgewählte Funde der Grabungen werden nun im Rahmen einer Ausstellung vorgestellt. Dabei
soll vor allem versucht werden, die Bedeutung der Grabungsergebnisse für die Entwicklungsgeschichte des Arzler
Raumes darzustellen.
Die Finanzierung der Ausgrabungen erfolgte durch die Stadt Innsbruck, Amt für Land- und Forstwirtschaft und
die Firma Anton-Rauch-Mehl. Die Grabungsarbeiten in die auch das Bundesdenkmalamt einbezogen war, erfolgten in
Absprache mit den Grundbesitzern. Die fachliche Betreuung erfolgte durch das Stadtarchiv/Stadtmuseum.
Die Ausstellung ist bis 15. Dezember täglich von 16 bis 19 Uhr sowie von Montag bis Freitag auch 8 bis 10
Uhr zu sehen. Führungen für Schulklassen nach Vereinbarung |