Mozarts geistliche Musik als ein Schwerpunkt im Jahr 2006   

erstellt am
06. 12. 04


Sämtliche Mozart-Messen an Sonn- und Feiertagen / Sonderausstellung im Salzburger Dommuseum
Salzburg (lk) - Die kirchenmusikalische Dichte der Salzburger Innenstadt könne als weltweit einzigartig bezeichnet werden. Die regelmäßige Pflege des kirchenmusikalischen Repertoires von der Gregorianik bis zur zeitgenössischen Kirchenmusik sei Anziehungspunkt für viele Besucher der Stadt Salzburg. Daher sei es auch der Erzdiözese Salzburg ein besonderes Anliegen, Wolfgang Amadeus Mozart im Dienste der Kirche im Mozart-Jahr 2006 zu ehren, betonte Prälat Balthasar Sieberer am Montag (06. 12.) als er gemeinsam mit Mag. Armin Kircher vom Referat Kirchenmusik der Erzdiözese Salzburg, mit Mag. Inge Brodil, Generalsekretärin von Mozart 2006, und Mag. Inga Horny vom Salzburger Altstadt Verband den kirchenmusikalischen Schwerpunkt des Mozart-Jahres 2006 vorstellte. Die Aufführung sämtlicher Mozart-Messen, der Kirchenmusikalische Herbst unter dem Motto „In die Seele geprägt“, das Landeschorfest sowie eine Sonderausstellung im Salzburger Dommuseum sind dabei wesentliche Elemente.

„Schon am Beginn unserer Planungsvorbereitung haben wir dem kirchenmusikalischen Werk Mozarts für die Salzburger Programmatik einen besonderen Schwerpunkt eingeräumt. Mit vereinten Kräften können wir dieses umfangreiche Programm gemeinsam mit der Erzdiözese Salzburg und den beteiligten Projektpartnern umsetzen“, so Mag. Brodil.

2006 wird der Gottesdienst an den Sonn- und Feiertagen jeweils in einer der Innenstadtkirchen (Dom, Franziskanerkirche, Stiftskirche St. Peter, Stadtpfarrkirche Mülln) und in Maria Plain mit geistlichen Werken aus dem Schaffen von W. A. Mozart gestaltet. Aus liturgischen Gründen sind die Advent- und Fastenzeit ausgenommen, erläuterte Projektkoordinator Kircher. Projektpartner sind die Salzburger Dommusik (János Czifra), der Chor der Franziskanerkirche (Bernhard Gfrerer), die Stiftsmusik St. Peter (Kircher) sowie die Müllner Cantorey (Albert Hartinger). Der Christkönig-Sonntag am 26. November 2006 soll im ganzen Land Salzburg im Zeichen Mozarts stehen: Kirchliche und weltliche Chorgemeinschaften sind aufgerufen, den Gottesdienst an diesem Tag mit Werken von W. A. Mozart zu gestalten.

Das ganzjährige Sonntags-Programm sei besonders für die Salzburger Bevölkerung eine attraktive Bereicherung des Konzertangebots, so Brodil. Darüber hinaus werden diese Messen bereits von den Tourismusverantwortlichen weltweit beworben. „Mozarts Messen in jenen Kirchen zu hören, für die sie komponiert wurden, ist eine besondere Attraktivität, die Salzburg gegenüber anderen Städten bieten kann“, betonte Brodil.

„In die Seele geprägt“ – Kirchenmusikalischer Herbst 2006
Der zweite große Programmschwerpunkt steht unter dem Titel „In die Seele geprägt – Kirchenmusikalischer Herbst 2006“. Vom 22. Oktober bis 5. November werden in einer Konzertreihe die geistlichen Werke Mozarts sowie seiner Vorgänger und Zeitgenossen aufgeführt. Ein Hauptanliegen bei der konzeptionellen Gestaltung der Konzerte ist die Verkündigung der christlichen Botschaft, wozu die Musik Mozarts mit biblischen und meditativen Texten in Verbindung gebracht wird.

Der Titel dieser Konzertreihe „In die Seele geprägt“ ist Zitaten über Mozart entnommen. Joseph Haydn schrieb 1787: „Denn könnt’ ich jedem Musikfreunde, besonders aber den Großen, die unnachahmlichen Arbeiten Mozarts, so tief und mit einem solchen musikalischen Verstande, mit einer so großen Empfindung in die Seele prägen, als ich sie begreife und empfinde; […]“ Franz Schubert vertraute 1816 seinem Tagebuch an: „O Mozart, unsterblicher Mozart, wie viele o wie unendlich viele solche wohlthätige Abdrücke eines lichtern bessern Lebens hast du in unsere Seelen geprägt.“

Ein besonderes Signal an die Salzburger Bevölkerung und alle Gäste ist der freie Eintritt zu diesen Konzerten. Aufführungsorte sind die Große Universitätsaula, St. Peter, St. Markus, Universitätskirche, Franziskanerkirche, Maria Plain, Dom und Stadtpfarrkirche Mülln.

Wichtiger Impuls für Altstadt
Für Mag. Inga Horny, Geschäftsführerin der Altstadtmarketing GmbH, ist dies ein besonders attraktives ganzjähriges Angebot nicht nur an das heimische Publikum, sondern auch an die große Gruppe der „Sakraltouristen“ aus den osteuropäischen Ländern. In dem Herbstschwerpunkt „In die Seele geprägt“, dessen Weiterführung in den Folgejahren geplant ist, sieht Horny einen wichtigen Impuls, um in einer touristisch schwächeren Zeit ein neues Zielpublikum für Salzburg zu gewinnen. Neben den Eigenleistungen aller Projektpartner und einem bedeutenden Beitrag der Erzdiözese unterstützt das Generalsekretariat Mozart 2006 die Sonntagsmessen und die Konzertreihe „In die Seele geprägt“ mit insgesamt 70.000 Euro.

Landeschorfest – Projekt der Erzdiözese und des Chorverbandes
Bereits bei Regionalchortagen am 7. Mai werden Lieder erarbeitet, die beim Landeschorfest am Sonntag, 11. Juni, die ganze Innenstadt in Musik „eintauchen“. Der Festtag beginnt mit einem Gottesdienst im Salzburger Dom, zelebriert von Erzbischof Dr. Alois Kothgasser. Zur Aufführung kommen Mozarts „Spatzenmesse“ KV 220 und Ave verum sowie Teile aus der „Deutschen Messe“ von Joseph Michael Haydn. Ab 14.00 Uhr werden Chöre auf den verschiedenen Plätzen der Innenstadt singen, anschließend folgt ein großes Chorkonzert im Kongreßhaus. Die Erzdiözese Salzburg wird auch dieses besondere Chorfest 2006 finanziell unterstützen.

Ausstellung im Dommuseum „Mozarts geistliche Musik“
Das Dommuseum stellt die geistliche Musik Mozarts in seiner Ausstellung vom 25. März bis 4. November in den Mittelpunkt. „Es gibt kaum einen passenderen Ort, um diese Sparte seines Werkes zu präsentieren, denn im Salzburger Dom erklang der Großteil der kirchenmusikalischen Kompositionen Mozarts erstmals, im Dom wurde Mozart getauft und als Organist angestellt“, betonte Prälat Sieberer.

Die Ausstellung widmet sich in drei großen Themengebieten dem religiösen Leben des 18. Jahrhunderts, der geistlichen Musik Mozarts sowie den inneren und äußeren Konflikten, die Mozart als erzbischöflicher Bediensteter, als frei schaffender Künstler und als Mensch zu bewältigen hatte.

Bei den Veranstaltungen zum Mozart-Jahr 2006 wird sich die Ausstellung des Dommuseums auf jene Aspekte konzentrieren, die im Salzburger Dom und in einem kirchlichen Museum ihren Platz haben. Dadurch wird sie dem Besucher ein überzeugendes und nachvollziehbares Bild dieses wichtigen Teils im Schaffen und Leben von W. A. Mozart bieten und damit eine Ergänzung zur großen Ausstellung „Viva!MOZART“ im neuen SalzburgMuseum und zu den Sonderschauen in Mozarts Geburts- und Wohnhaus darstellen.

Herausgabe von Chorbüchern durch die Erzdiözese
Das Kirchenmusikreferat der Erzdiözese Salzburg wird drei umfangreiche Chorbücher für gemischte Stimmen und gleiche Stimmen mit geistlichen Werken von W. A. Mozart, Leopold Mozart sowie Johann Michael Haydn (200. Todestag) und Joseph Haydn für die chorische Praxis herausgeben. Erscheinungstermin ist Sommer 2005. Die Finanzierung erfolgt über die Erzdiözese. Das Projekt ist ein weiterer Beitrag zur Nachhaltigkeit des Mozart-Jahres 2006.
     
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