Nachtragsbudget 2004 im Zeichen von Sparsamkeit und Effizienz
Eisenstadt (blms) - "Ein ausgeglichenes Budget ohne Neuverschuldung wird im Burgenland auch
2004 eingehalten. Damit wird der Konsolidierungskurs der letzten Jahre konsequent fortgesetzt", sagte Finanzreferent
Helmut Bieler am Mittwoch (01. 12.) im Rahmen der Präsentation des Nachtragsvoranschlages: "Das
war möglich, weil wir auch heuer sparsam und trotzdem effizient gewirtschaftet haben." Der Nachtragsvoranschlag
sieht Mehreinnahmen und Mehrausgaben von je 38,7 Millionen Euro vor. Das Landesbudget (ordentlicher und außerordentlicher
Haushalt plus Fonds) für 2004 wird somit auf der Einnahmen- wie auf der Ausgabenseite 926,4 Millionen Euro
betragen. Der Maastrichtüberschuss zum Landesvoranschlag 2004 erhöht sich durch den Nachtragsvoranschlag
um 27,2 Millionen Euro.
An namhaften Mehrausgaben sieht der Nachtragsvoranschlag zusätzliche Mittel vor allem für den Bildungsbereich
vor. So konnten für das "Jahr der Erziehung durch Sport" 90.700 Euro zur Verfügung gestellt
und durch Sponsorgelder abgedeckt werden. Weitere Mittel in der Höhe von 397.000 Euro entfielen auf Bildungseinrichtungen,
wie die Golf-HAK Stegersbach, die Tourismusakademie und die FH-Studiengänge Burgenland. "Damit wurde
das Bildungsangebot im Burgenland zusätzlich attraktiver gestaltet", erläuterte Bieler.
Im Bereich Soziales wurden zusätzliche Gelder für die Hauskrankenpflege, die Grundversorgung für
Fremde bereitgestellt und vermehrt in die Arbeitnehmer- und Familienförderung investiert. "Insgesamt
fließen 1,8 Millionen Euro mehr in die soziale Absicherung der Gesellschaft", sagte Bieler. Der Gesundheitsbereich
schlägt sich mit einem Ausgabenplus von 581.100 Euro zu Buche. Den größten Posten nimmt hier der
Beitrag des Landes für die stationäre Behandlung und Betreuung von Häftlingen in Justizanstalten
ein.
Der Start des EDV-Projektes SAP für die Finanzverwaltung wirkt sich mit Mehrkosten in der Höhe von 362.200
Euro im Ausgabenbereich der Verwaltung aus. Der Umfang der Kosten resultiert daraus, dass zum Zeitpunkt der Budgeterstellung
das Erfordernis für das gesamte Projekt nicht genau bekannt war. "Eine für das Land wichtige Investition
sind die Ausgaben für die Sicherstellung einer flächendeckenden Versorgung mit Breitbandtechnologie",
so Bieler.
Gegenfinanziert werden die zusätzlichen Ausgaben einerseits durch Einsparungen von insgesamt rund 5,4 Millionen
Euro in der Verwaltung, bzw. bei Sachausgaben. Andererseits verzeichnet das Land zusätzliche Einnahmen von
rund 38 Millionen Euro, die zum überwiegenden Teil aus der Veräußerung von Liegenschaften an die
BELIG resultieren. Einen größeren Brocken bei den Mehreinnahmen stellen auch die Refundierungskosten
im Bereich des Straßenbaues dar. Bieler: "Ein Teil der sonstigen Mehreinnahmen sind Zahlungen und Kostenersätze
von anderen Körperschaften. Unterm Strich halten sich Einnahmen und Ausgaben für 2004 die Waage, wodurch
es zu keiner zusätzlichen Belastung kommt."
Die Landesregierung habe seinen Entwurf zum Nachtragsvoranschlag 2004 bereits am 3. November beschlossen, sagte
Bieler: "Die beiden Regierungsparteien haben sich im Vorfeld ausführlich damit auseinander gesetzt und
Einvernehmen in allen Punkten erzielt." Nach den parlamentarischen Beratungen in den Ausschüssen und
der Debatte in der Landtagssitzung am 2. Dezember soll der Nachtragsvoranschlag verabschiedet werden. |