Tirol: Paul-Flora-Preis 2004 vergeben  

erstellt am
02. 12. 04

Auszeichnung wurde an eine Künstlerin aus dem Bundesland Tirol und einen Künstler aus Südtirol überreicht
Innsbruck (lk) - Kulturlandesrätin Elisabeth Zanon verlieh am Donnerstag (02. 11.) gemeinsam mit Prof. Paul Flora den Paul-Flora-Preis 2004 an die in Innsbruck lebende


BU: Kulturlandesrätin Elisabeth Zanon und Prof. Paul Flora überreichten den Paul-Flora-Preis 2004 an Andrea Holzinger und Philipp Messner

Fotos: Land Tirol/Panzl
Künstlerin Andrea Holzinger und an den Südtiroler Künstler Philipp Messner im Hotel Europa in Innsbruck. Der Preis wurde von der Tiroler Landesregierung aus Anlass des 80. Geburtstags von Prof. Paul Flora im Jahr 2002 ins Leben gerufen. Der Gesamtwert ist mit 10.000 Euro dotiert und wird zu gleichen Teilen an zwei Kunstschaffende aus den beiden Landesteilen verliehen. „Durch den Paul-Flora-Preis sollen einerseits junge KünstlerInnen unterstützt und gefördert, andererseits Werke von jungen Tiroler Kulturschaffenden, die sich bereits ein bestimmtes Profil erarbeitet haben, geehrt werden", erklärt LR Zanon.

Die Wahl Prof. Floras fiel heuer auf Philipp Messner und Andrea Holzinger. Die Tiroler Künstlerin Andrea Holzinger hat ihr Akademiestudium 1992 bei Oswald Oberhuber in Wien abgeschlossen und lebt seither in Innsbruck. Holzinger hat sich als Gestalterin einer reichen Bilderwelt, in der sich die Eindrücke der Außenwelt spielerisch und gekonnt mit Strategien einer persönlichen Handschrift verbinden, bereits bei zahlreichen Ausstellungen und Publikationen einen Namen gemacht. Das frische, lebhafte „Malenkönnen", das ihre aktuellen, technisch perfekten Phantasiebilder des Alltags auszeichnet, kann vielleicht in eine Tradition eingereiht werden, der in den Vorgenerationen etwa Gerhild Diesner angehörte. Eine Verbindung, die Paul Flora bei der Preiszuerkennung für dieses sich reich entwickelnde Werk zusätzlich animiert hat.

Philipp Messner aus St. Ulrich in Gröden hat ebenfalls an der Akademie in Wien studiert und lebt in München. Wahrnehmungsthemen stehen im Mittelpunkt seiner Arbeiten, die deshalb zumeist projektartigen Charakter haben. Die Bedingungen, unter welchen Zustände und Erscheinungen des täglichen Lebens wahrgenommen und als Bilder im weitesten Sinn rezipiert werden, bieten dem Künstler viele Möglichkeiten, sie zu hinterfragen und gleichzeitig zu thematisieren. Sein bisher bekanntestes Projekt war der fiktive Bau eines Hauses an einem der wenigen unverbauten Hänge des heimatlichen Grödentales. Ein Digitaldruck auf PVC, der auf ein Baugerüst gespannt wurde, veränderte die gewohnte „Sicht der Dinge" und eröffnete neue Perspektiven – in diesem Fall auch mit Umwelt- und Zersiedelungsrealitäten im Hintergrund.
     
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